(ots) - Vorerst Säbelrasseln
Früher haben Warnstreiks der Landesbeschäftigten mehr ein
Schulterzucken hervorgerufen denn Panik verbreitet. Wen soll es denn
auch groß treffen, wenn der Verwaltungsangestellte X in der Behörde Y
einen Tag lang die Gewerkschaftsfahne schwingt. Doch seit angestellte
Lehrer in die Streikaufrufe einbezogen werden, bläst der Wind etwas
strenger. Müssen Eltern nun - ähnlich wie bei Kita-Streiks - mit
Unterrichtsausfällen und unversorgten Kindern rechnen? Hierzulande
weniger, denn im Süden sind verbeamtete Lehrer, die nicht streiken
dürfen, immer noch die große Mehrheit. Anders sieht es im Osten aus,
wo Angestellte an der Tagesordnung sind. Zum aktuellen Zeitpunkt
gehören die Aktionen aber noch zum Säbelrasseln, mit dem zu rechnen
war. Dennoch deutet sich an, dass die Länder-Tarifrunde in diesem
Jahr ihre Tücken hat. Nicht nur wegen der Lehrer-Eingruppierung, die
mitverhandelt wird. Die Arbeitgeber haben die betriebliche
Altersvorsorge in die Verhandlungsmasse eingebracht - ein Thema, das
zu Beginn des Jahrtausends schon einmal für große Verwerfungen
gesorgt hat. Wollen die Länder dieses Fass wieder aufmachen, müssen
sie mit massivem Widerstand rechnen. Auch wenn für Außenstehende die
Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst trotz Abstrichen durch
Reformen immer noch Luxus ist: Für Betroffene geht es an das Herz der
Leistungen, die die Arbeit beim Staat erst attraktiv machen.
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