(ots) - Gerade hat sich die Behauptung, die
Haushaltsabgabe beschere dem Fernsehen kein finanzielles Plus, als
unwahr entpuppt. Macht uns das fernsehverdrossen? Dürfen wir, wenn
die Sender im Geld schwimmen, wenigstens die Reduktion der Werbung
fordern? Wir dürfen. Nicht erst jetzt. Werbung im zwangsalimentierten
Fernsehen war nie und ist durch nichts zu rechtfertigen. Würde die
Politik ihr eigenes Bekenntnis zum Nebeneinander von Privaten und
Öffentlich-Rechtlichen ernst nehmen, dann müssten die
Ministerpräsidenten im Juni die Werbung in ARD und ZDF nicht zeitlich
begrenzen, sie müssten sie ganz abschaffen.
Infolge der unheiligen Allianz von Politik und
Verfassungsgerichtsbarkeit aber, die über Jahrzehnte hinweg den
Sendern jeden Wunsch erfüllt haben, sind die Ansprüche maßlos
geworden. Welcher Zuschauer also glaubt ernsthaft daran, dass im Juni
ein Minus an Reklame beschlossen würde? Man wird uns vorrechnen, dass
unsere Gebühren dafür nicht reichen. Bis sich auch das als Unwahrheit
entpuppt. Wer also fragt hier ernsthaft nach Gründen für
Fernsehverdrossenheit?
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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