(ots) - In einigen deutschen Städten und Metropolen wird es
eng: Immer mehr junge Menschen zieht es in so genannte 
"Schwarmstädte". In diesen Städten, die in den vergangenen Jahren 
kontinuierlich gewachsen sind, stiegen die Miet- und Kaufpreise - 
nicht nur für Wohn-, sondern auch für Gewerbeimmobilien. Der 
Mietpreistrend in Deutschland ist weiterhin intakt. Allerdings hat 
sich im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg der Mieten von 3,3 Prozent 
in Westdeutschland auf jetzt 2,7 Prozent und in Ostdeutschland (ohne 
Berlin) von 2,5 Prozent auf jetzt 1,9 Prozent verlangsamt. Die 
moderaten Preissteigerungen sind fundamental begründet. Von einer 
Preisblase kann in Deutschland aktuell keine Rede sein. Zu diesen 
Ergebnissen kommt das Frühjahrsgutachten des Rates der 
Immobilienweisen, das der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) heute 
an den Parlamentarischen Staatssekretär Florian Pronold (SPD) des 
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
übergeben hat.
   "In vielen so genannten Schwarmstädten ist die Nachfrage nach 
Wohnungen wesentlich größer als das Angebot. Die Immobilienwirtschaft
hat auf den nachfragestarken Märkten mit vermehrtem Wohnungsneubau 
reagiert. Der Marktmechanismus funktioniert auch ohne staatliche 
Eingriffe. Die Sorge vor unbegrenzt steigenden Wohnungsmieten ist 
daher unbegründet", sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. 
"Allerdings treiben neben der hohen Nachfrage auch höhere Preise für 
Bauland, strengere Regulierung und immer schärfere Vorgaben bei der 
Energieeffizienz die Kaufpreise und Mieten. Mit besseren 
Rahmenbedingungen und einem investitionsfreundlicheren Klima könnten 
noch mehr dringend erforderliche private Investitionen in den 
Wohnungsbau fließen."
   "Eine Ausweitung der Bauinvestitionen könnte helfen, Angebot und 
Nachfrage in Regionen mit stark gestiegenen Immobilienpreisen 
mittelfristig wieder ins Lot zu bringen", lautet der Lösungsvorschlag
des Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Lars P. Feld, der im Rahmen des 
Gutachtens die gesamtwirtschaftliche Entwicklung untersucht hat. "Da 
die Attraktivität von Immobilieninvestitionen maßgeblich von den 
Renditeerwartungen abhängt, stehen steuerliche Belastungen und 
regulatorische Vorhaben in einem Zielkonflikt mit der Bereitstellung 
von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum." Die politisch gewünschte
Mietpreisbremse hält Feld für kontraproduktiv. "Sie stört die 
Funktion des Preises als Signal der Knappheit, erhöht die 
Unsicherheit für langfristige Investitionen und verstärkt dadurch die
Spannungen in den betroffenen Märkten", warnt er.
   Die Zeiten des Mietpreisanstiegs sind vorbei
   "Das Jahr 2014 dürfte das Ende des Mietpreisanstiegs markiert 
haben. Allerdings ist der Wohnimmobilienmarkt von erheblichen 
regionalen Unterschieden geprägt. Praktisch der gesamte 
Mietpreisanstieg lässt sich auf eine Umverteilung der Bevölkerung 
innerhalb Deutschlands zurückführen, von der eine kleine Zahl von 
Schwarmstädten profitiert", stellt Prof. Dr. Harald Simons vom 
Forschungsinstitut empirica fest, der speziell die Wohnungsmärkte 
analysiert hat. Michael Kiefer, Chefanalyst und Leiter 
Immobilienbewertung bei ImmobilienScout24 ergänzt: "Die Nachfrage 
nach zentralen Lagen ist ungebrochen hoch. Um weiteren 
Preissteigerungen entgegenzuwirken, ist die Politik auf regionaler 
Ebene gefragt. Es müssen attraktive Rahmenbedingungen für mehr Neubau
in den Städten geschaffen werden. Nur so können Verhältnisse wie in 
Paris oder London vermieden werden, wo sich inzwischen auch die gut 
verdienende Mittelschicht das Wohnen in der Innenstadt kaum noch 
leisten kann."
   Kaufpreise stiegen schneller als Mieten - Aktuell keine 
Immobilienblase in Deutschland
   Die Kaufpreise sind laut Gutachten stärker gestiegen als die 
Mieten: 2014 hat sich im Vergleich zum Vorjahr der Anstieg in 
Westdeutschland von 5,1 Prozent auf 5,5 Prozent etwas beschleunigt. 
Zurückzuführen sei dies auf einen Nachholeffekt. Die Kaufpreise 
hätten wieder das Niveau von 2004 erreicht. In Ostdeutschland stiegen
die Kaufpreise nur um 1,4 Prozent. "Wir rechnen nicht mit weiteren 
Preissprüngen. Angesichts steigender Baufertigstellungen wären diese 
auch nicht gerechtfertigt", sagt Prof. Harald Simons.
   Die Entwicklung der Mieten und Kaufpreise für Wohnimmobilien 
bewegte sich laut Frühjahrsgutachten in den letzten Jahren im Rahmen 
normaler Marktzyklen.
   "Der Wohnungsbau profitiert von den günstigen 
Finanzierungsbedingungen für Baukredite und der Flucht der Investoren
in vermeintlich sichere Anlagen. Betrachtet man die Relation von 
Preisen und Mieten oder Preisen und Haushaltseinkommen zeigen sich 
kaum Überhitzungstendenzen. Für einzelne Teilmärkte sind 
Preisübertreibungen jedoch nicht auszuschließen", sagt Prof. Dr. Lars
P. Feld. Anhaltspunkte für eine kreditfinanzierte Immobilien-blase 
seien jedoch kaum zu erkennen. Die Immobilienkredite seien zwar etwas
ausgeweitet worden, im zeitlichen und internationalen Vergleich 
jedoch nur in moderatem Ausmaß. "Es gibt keine Immobilienblase in 
Deutschland. Und wir sollten sie auch nicht herbeireden", warnt 
ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner.
   Eine Zusammenfassung des Gutachtens finden Sie unter: 
www.zia-deutschland.de
   Untersucht wurden auch die Märkte für Büro-, Einzelhandels-, 
Unternehmens-, Hotel- und Logistikimmobilien. Das komplette Gutachten
mit allen Ergebnissen unf Grafiken erhalten Sie auf Anfrage unter: 
presse(at)zia-deutschland.de
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