(ots) - Präsident Issoufou: "Womit haben die Christen das
verdient?"
Während die demokratischen Länder Europas ihr Recht auf
Meinungsfreiheit 'verteidigen', bezahlen Christen in Ländern mit
fehlender oder eingeschränkter Religionsfreiheit dafür mit ihrem
Leben. Dabei gehört Niger nicht einmal zu den 50 Ländern des jüngst
veröffentlichten Open Doors Weltverfolgungsindex, wo Christen
besonders hart verfolgt werden. Das Land mit etwa 98% muslimischer
Bevölkerung und einer säkularen Regierung galt bislang als Beispiel
von Toleranz gegenüber der christlichen Minderheit. Allerdings machte
sich auch dort eine wachsende Radikalisierung der Muslime bemerkbar.
Kirchen, Schulen und Häuser von Christen zerstört - Christen
getötet
Nach der Veröffentlichung der neuen Ausgabe des Magazins Charlie
Hebdo brach am 16. Januar eine bislang nie dagewesene Welle von
Gewalt gegen die Christen im Land los. Beginnend in Zinder, der
zweitgrößten Stadt des Landes, kam es auch in der Hauptstadt Niamey
und weiteren Orten zu gewaltsamen Übergriffen. Bislang wurde die
Zerstörung von 72 Kirchen, sieben christlichen Schulen, 30 Häusern
von Christen und mehreren Pfarrhäusern notiert. Gottesdienste mussten
wegen der extremen Gefährdung der Christen abgesagt werden.
Mindestens zehn Menschen verloren ihr Leben. Nigers Präsident
Mahamadou Issoufou fragte in einer Fernsehansprache die gewalttätigen
Muslime: "Was haben die Christen in Niger getan, um das zu verdienen?
Wo haben sie euch Unrecht zugefügt?"
Aufruf zu Vergebung, Versöhnung und Gebet
Pastor Sani Nomau wandte sich mit einem bewegenden Appell an die
Christen im Land: "Ich rufe jeden einzelnen Gläubigen dazu auf, zu
vergeben und zu vergessen und die Muslime mit aufrichtigem Herzen zu
lieben und Christus mit ganzer Liebe nachzufolgen. Ich sage das mit
Tränen in meinen Augen. Das alles ist sehr schmerzhaft und schwierig,
wir sind jedoch Kinder Gottes. Wir müssen die lieben, die uns
verfolgen und sie in unsere Häuser einladen. Wir geben ihnen zu
essen, wenn sie hungrig, und zu trinken, wenn sie durstig sind. Wir
sind Menschen des Friedens. Keiner soll nach Vergeltung trachten. Der
Herr steht uns in dieser schweren Zeit zur Seite. Muslime in Niger -
wir lieben euch mit der Liebe Christi!"
Öffentlich Anteilnahme zeigen
Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, äußert sich
angesichts der Gewalttaten an Christen in Niger: "Wir sind zutiefst
betroffen, wieviel Leid zum wiederholten Mal über Christen aufgrund
der Veröffentlichung von Mohammed Karikaturen gekommen ist. Unsere
Gedanken und Gebete sind bei den ermordeten Christen und ihren
Familien. Sie müssen erneut den Preis für die unbegrenzte
Inanspruchnahme unserer Pressefreiheit im Umfeld eines zunehmend
extremistischen Islam zahlen."
An Kirchen und Politiker in Deutschland appelliert Markus Rode:
"Lassen Sie uns auch für diese leidgeprüften Christen in Niger ein
öffentliches Zeichen der Anteilnahme setzen. Sie brauchen jetzt
unsere Unterstützung und Gebete."
Über Open Doors
Schätzungsweise 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund
ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles
christliches Hilfswerk seit 60 Jahren in gegenwärtig über 50 Ländern
tätig und unterstützt verfolgte Christen in den Bereichen Hilfe zur
Selbsthilfe, Nothilfe, Bereitstellung von Literatur, Ausbildung,
Gefangenenhilfe- sowie Unterstützung von Familien ermordeter
Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk
über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte
Christen auf. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch
Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der
Deutschen Evangelischen Allianz.
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