(ots) - Augustinus (354-430) gilt als bedeutendster
Kirchenlehrer, seine "Bekenntnisse" gehören als autobiographischer
Text zur Weltliteratur. In seinem soeben erschienenen Buch "O du
lieber Augustin" stellt der promovierte Theologe Hermann Detering nun
die Echtheit des Werkes in Frage.
Detering kommt nach akribischen Textvergleichen zu der
Einschätzung, dass es sich bei den "Bekenntnissen" um eine
mittelalterliche Fälschung handelt. Die Rekonstruktion der möglichen
Entstehungsgeschichte führt nach Nordfrankreich, ins Kloster des
bekannten Scholastikers Anselm von Canterbury.
Auf die Spur gebracht hat den Autor mehrerer Bücher zum frühen
Christentum nicht zuletzt der "Klostergeruch" der "Bekenntnisse":
"Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein spätantiker Autor die
spirituellen Hoffnungen, Sehnsüchte und Erwartungen einer Epoche, die
wesentlich durch Cluny geprägt wurde, schon ein halbes Jahrtausend
früher vorausahnen und antizipieren konnte", meint Hermann Detering
dazu. Auf die Frage nach den Motiven für die Fälschung sagt Detering:
"In Form einer 'Confessio' schuf Anselm eine Art literarischer
Reliquie für eine reliquiensüchtige Zeit und bediente damit in
genialer Weise die Erwartungen seiner Leser."
Weitere Informationen zu Buch und Autor gibt es auf der Webseite
des Alibri Verlags: www.alibri-blog.de/?p=740
Pressekontakt:
Gunnar Schedel
Fon (06021) 581 734
verlag(at)alibri.de