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Auf Grund moderner Techniken und neuer Baustoffe wird die Arbeit
auf Baustellen inzwischen auch im Winter fortgesetzt, zumal wenn
Termine einzuhalten sind. Selbst bei Minustemperaturen kann
mittlerweile gearbeitet werden. Wie die Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft (BG BAU) betont, sollten Unternehmen im Sinne der
Gesundheit ihrer Mitarbeiter in der kalten und feuchten Jahreszeit
für ein sicheres Arbeitsumfeld und für Kälteschutz sorgen. Die
Betriebe können sich dazu von der BG BAU beraten lassen.
Ausrutschen beim Weg über die Baustelle, Stürze von glatten
Deckenschalungen und Hallendächern oder Unfälle bei Wartungsarbeiten
auf vereisten Maschinen: Im Winter lauern viele Gefahren durch
Glatteis und rutschige Böden sowie schlechte Lichtverhältnisse. Fast
20.000 zum Teil schwere Arbeitsunfälle ereigneten sich im letzten
Winter - das ergab eine vorläufige Auswertung der BG BAU der Monate
Dezember 2013 bis Februar 2014. Nahezu 5.000 dieser Unfälle
geschahen, weil Personen stolperten, stürzten oder rutschten.
Schon in der Planungsphase eines Bauprojekts und in der
Ausschreibung sollte der Winterdienst berücksichtigt werden. So weist
die BG BAU darauf hin, dass auch auf Baustellen und in der Umgebung
von Rohbauten die Verkehrssicherheitspflicht und damit die
winterliche Streu- und Räumpflicht gilt. Dafür zuständig ist der
Baubetrieb, entweder er kommt diesen Pflichten selbst nach oder er
beauftragt einen externen Dienstleister.
Außerdem sind Persönliche Schutzausrüstungen, wie etwa Fußschutz
mit rutschfester Sohle, für die Beschäftigten bereitzustellen. Eine
zu leichte oder falsche Bekleidung ist ein weiteres Risiko für die
Gesundheit. Besonders im Winter drohen hartnäckige Erkältungen und
chronische Krankheiten der Atemwege oder Gelenke. Das zeigt sich auch
im Fehlzeitenreport der AOK für das Jahr 2013. Demnach lag die
jährliche Arbeitsunfähigkeit etwa im Tiefbau durchschnittlich bei
15,6 Tagen. Die Beschäftigten der Baubranche insgesamt waren pro Jahr
im Schnitt 13,1 Tage arbeitsunfähig geschrieben. Damit lag der
Krankenstand am Bau 1,3 Tage höher als der im Durchschnitt aller
Branchen.
Dabei vermindert moderne Winter- und Wetterschutzkleidung
krankheitsbedingte Fehlzeiten. Auftretende Feuchtigkeit durch
Schwitzen muss die Kleidung nach außen ableiten können, sonst kühlt
der Körper aus. Entscheidend ist die richtige Kombination aus
Wetterschutzjacke und Hose - beispielsweise aus Mikrofasern,
abgestimmt mit geeigneter Unterkleidung. Die Kleidung soll einen
optimalen Luft- und Wärmeaustausch zwischen Körper und Umgebung
erlauben. Auch der nötige Kälteschutz für den Kopf ist wichtig, etwa
durch einen Helm mit Winterauskleidung.
Neben der Persönlichen Schutzausrüstung sollten die Unternehmen
bei tiefen Temperaturen Belange der Gesundheit auch beim Gestalten
der Arbeitsorganisation berücksichtigen, so die BG BAU. Etwa könne es
sinnvoll sein, den Mitarbeitern in den Pausen heiße Getränke und
einen warmen Raum zum Aufwärmen bereitzustellen.
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