(ots) - Damit wäre es die größte Wachstumsrate des 
Bruttoinlandsprodukts (BIP) seit vier Jahren. Die Quartalszahlen für 
2014 verzeichnen ohnehin einen stetigen Anstieg von 5,06 Prozent im 
ersten Quartal bis 6,96 Prozent (geschätzt) im letzten Quartal. 
   Auch die Inflation bleibt so niedrig wie in den letzten zehn 
Jahren nicht mehr. Mit geschätztem 4,09 Prozent würde sie deutlich 
unter dem von der Regierung erwarteten Wert von fünf Prozent liegen. 
Das ist schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die Teuerungsrate
in den Jahren 2010/11 noch über 20 Prozent lag. Experten zufolge ist 
die niedrige Inflation nicht nur durch den fallenden Ölpreis, sondern
auch durch die Stabilisierung des vietnamesischen Dong bedingt. 
   Das Haushaltsdefizit hat zwar in den letzten Jahren zugenommen, 
wird aber für dieses Jahr aufgrund höherer Steuereinnahmen zumindest 
nicht weiter steigen und auf 5,7 Prozent des BIP geschätzt. 
   Für 2014 wird ein Exportvolumen von 150 Mrd. USD (ein Plus von 
13,6 Prozent) und ein Importvolumen von 148 Mrd. USD (ein Plus von 
12,1 Prozent) erwartet. Damit würde Vietnam zum wiederholten Male 
einen Außenhandelsüberschuss erzielen. 
   Dank der lockeren Kreditvergabe für Unternehmen und der 
voranschreitenden Privatisierung und Modernisierung staatlicher 
Industriekonzerne ist die Industrieproduktion in diesem Jahr um 7,6 
Prozent gestiegen - auch der höchste Wert seit vier Jahren. Das 
bestätigt den schnellen Wandel von der Landwirtschaft zur Industrie- 
und Dienstleistungsgesellschaft, den Vietnam in den letzten Jahren 
vollzogen hat. 
   Die Konjunktur ist zudem durch den seit Jahren stark wachsenden 
Binnenmarkt gestützt. Die Einzelhandels- und Dienstleistungsumsätze 
sind um 6,3 Prozent (inflationsbereinigt) im Vergleich zum Vorjahr 
deutlich gestiegen. Mit etwa 91 Millionen Einwohnern, deren 
Durchschnittseinkommen stetig steigt, ist der vietnamesische 
Binnenmarkt für ausländische Unternehmen immer attraktiver geworden. 
   Ausländische Direktinvestitionen (FDI) im Jahr 2014 sind zwar 
leicht gesunken, doch das realisierte Investitionsvolumen hat 
deutlich zugelegt - nicht zuletzt dank der getätigten 
Milliardeninvestitionen von internationalen Großkonzernen wie 
Samsung, Microsoft und Intel. 
   Ein aktueller Report der Weltbank stellt zur Vietnams 
Wettbewerbsfähigkeit fest, dass ausländische Investoren das 
Investitionsklima Vietnams grundsätzlich positiv beurteilen, was vor 
allem mit der politischen und der makroökonomischen Stabilität, einer
hoch motivierten und gut ausgebildeten Arbeiterschaft und der Nähe zu
chinesischen Lieferketten zusammenhängt. 
   Die Arbeitslosenquote für 2014 wird auf nur 2,08 Prozent 
geschätzt. Mehr als eine Million neue Jobs wurden geschaffen. Das ist
zum Teil darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr deutlich mehr 
Unternehmen gegründet wurden mit durchschnittlichem Startkapital so 
hoch wie nie zuvor gegenüber der gesunkenen Zahl der in die Insolvenz
gegangenen Unternehmen. 
   Die jüngsten Wirtschaftsdaten Vietnams erfüllen deutlich die 
Erwartungen der vietnamesischen Regierung und bestätigen die 
Prognosen der internationalen Wirtschaftsorganisationen (Weltbank, 
Internationaler Währungsfonds, OECD etc.) sowie die der 
Rating-Agenturen (Moody's, Fitch). Die Zahlen lassen auch einen 
optimistischen Ausblick für die nächsten Jahre zu. Dies spiegelt sich
in den sinkenden Zinsen für Staatsanleihen mit sowohl kurz- als auch 
langfristigen Laufzeiten wider, d.h. Vietnam genießt immer mehr 
Vertrauen von Anlegern und kann sich leichter am internationalen 
Kapitalmarkt Geld beschaffen. 
   Um seine wirtschaftliche Entwicklung dauerhaft zu sichern, mehr 
Investitionen aus dem Ausland zu locken und seine wirtschaftliche 
Abhängigkeit von China zu reduzieren, hat Vietnam in den letzten 
Jahren viel Anstrengung für die Integration in die Weltwirtschaft 
unternommen. So steht Vietnam kurz vor dem Abschluss der 
Verhandlungen zu verschiedenen Freihandelsabkommen, u.a. mit der EU, 
den USA sowie der Zollunion (bestehend aus Russland, Weißrussland und
Kasachstan). Des Weiteren hat Hanoi mit der "Resolution 15" weitere 
neue Gesetze verabschiedet, die die Privatisierung staatseigener 
Unternehmen weiter vorantreiben sollen. Langfristig will Vietnam auf 
ein neues nachhaltiges Wachstumsmodell setzen, das den Fokus auf die 
Förderung von Innovation, Hochtechnologie sowie grüner und 
wissensbasierter Wirtschaft legt.
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