(ots) - Die Zeit für eine nachhaltige Reform des deutschen
Rentenversicherungssystems wird nach Einschätzung von Hans-Werner
Sinn, dem Präsidenten des Münchner Ifo-Instituts, knapp. Die
deutsche, durchweg kinderfeindliche Steuer- und Abgabenpolitik habe
Kinderlose und Kinderarme zur wahlentscheidenden Klientel werden
lassen. Eine strategische Mehrheit für eine Reform, die neben dem
monetären auch den generativen Beitrag zur Rentenversicherung in
Rechnung stelle, sei nur noch bis 2015 gesichert, sagte Sinn. "Danach
sind solche Reformen kaum noch durchsetzbar. Dann kippt das
politische System Deutschlands um".
Hauptursache für die anhaltende und zunehmende Schieflage des
deutschen Alterssicherungssystems ist laut Sinn eine
Rentenversicherung, die von den beiden Beitragsarten, Geld und
Kindern, nur die eine honoriert. Die Rentenversicherung im
Umlageverfahren sei "eine Versicherung gegen Kinderlosigkeit und die
daraus entstehende Altersarmut", meinte Sinn. Auch wenn man selbst
keine Kinder haben könne oder wolle, müsse man im Altern nicht
darben, weil man sich von den Kindern anderer Leute ernähren lassen
könne. In Deutschland bringe Kinderlosigkeit massive Vorteile mit
sich, die immer mehr Menschen in Anspruch nähmen.
AfD-Sprecher Konrad Adam erinnert daran, dass die
Rentenversicherung auf zwei Säulen ruhe, der Beitragskraft der
aktiven und der Kopfzahl der nachwachsenden Generation. Überleben
könne und werde das System nur dann, wenn beide Beitragsarten
angemessen berücksichtigt würden. Ähnlich wie Sinn regt Adam an, die
unvermeidlichen Rentenkürzungen und das kompensierende Riester-Sparen
auf die Kindelosen zu fokussieren. "Wer keine Kinder bekommen will
oder kann, dem kann zugemutet werden, dass er das Geld, das andere
für die Kindererziehung ausgeben, am Kapitalmarkt anlegt, um sich so
eine Zusatzrente zu verschaffen".
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Christian Lüth
Pressesprecher der Alternative für Deutschland
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