(ots) - Hans-Peter Friedrich handelt nicht aus purer
Nächstenliebe, wenn er den Christdemokraten einen Imagewandel
empfiehlt: Mehr Schärfe, weniger Beliebigkeit. Der CSU-Mann möchte
seine in Kritik geratene Partei auf Kosten der CDU profilieren und
als sehr prinzipientreu darstellen.
Die Bundeskanzlerin wird sich darüber nicht gefreut haben. Dabei
tut jedoch der Fraktionsvize seinen Unionspartnern in Wahrheit einen
Gefallen, weil er die richtige Diagnose stellt. Unter Merkel hat die
erfolgsverwöhnte CDU eine Abneigung entwickelt, das sichere
Mainstream-Terrain zu verlassen und sich den Herausforderungen
jenseits von der politischen Mitte zu stellen. Das ist natürlich
bequem, nur bezahlt man für diese Haltung mit der Erosion der
Parteibasis, die sich von Kräften mit klarem Profil eher angezogen
fühlt. Wenn also die CDU erfolgreich bleiben will, muss sie bald ihre
Komfortzone verlassen.
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