(ots) - Auch zehn Jahre nach Inkrafttreten reißt die
Kritik an den Hartz-IV-Reformen nicht ab. Dabei kann niemand
bestreiten, dass die Lage am deutschen Arbeitsmarkt heute um Längen
besser ist als 2004.
Mehr als fünf Millionen Arbeitslose wies die Statistik damals aus.
Deutschland galt als der »kranke Mann Europas«. Davon ist heute (zum
Glück) keine Rede mehr. Die Gretchenfrage aber bleibt: Welchen Anteil
am Wiedererstarken der deutschen Wirtschaft hat Hartz IV? Und:
Welchen Preis haben dafür die Millionen Menschen gezahlt, die
betroffen waren oder es noch sind?
Wahr ist nämlich auch, dass beim Motto »Fordern und Fördern«
ersteres deutlich besser geklappt hat als letzteres. Insbesondere die
weiter hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen zeigt die Schwächen der
Arbeitsvermittlung auf. Hier muss das System dringend
weiterentwickelt werden.
Hoffentlich gewinnen dabei aber nicht jene Kräfte die Überhand,
die die Reform am liebsten abgewickelt sähen. Denn Hartz IV bleibt
ein Erfolg. Auch, weil die Gesetze einer an sich banalen Erkenntnis
folgen: Langfristig kann der Sozialstaat nur verteilen, was zuvor
erwirtschaftet worden ist.
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