(ots) - Die Staaten in der Mitte Europas leben in Frieden
und eng verbundener Gemeinschaft miteinander - das hätte vor 100
Jahren an den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs kaum jemand
für möglich gehalten. Das Weihnachtsfest 2014, so der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich
Bedford-Strohm, rufe die historische Tragweite des europäischen
Einigungsprozesses in Erinnerung: "Europa ist ein Friedensprojekt,
für das es sich einzusetzen lohnt." Die Kraft der Versöhnung könne
stärker als Hass und Feindschaft zwischen Völkern sein. Selbst
inmitten des Krieges, wenn - wie am Heilig Abend 1914 geschehen -
verfeindete Soldaten gemeinsam Weihnachten feiern, statt aufeinander
zu schießen.
Heinrich Bedford-Strohm weiter: "Wir alle sind durch die
Weihnachtsbotschaft dazu aufgerufen, am Friedensprojekt Europa
mitzuwirken. Indem wir uns durch die Botschaft des Weihnachtsfestes
verwandeln lassen. Indem wir die Sehnsucht nach Frieden und
Gerechtigkeit auch dann im Herzen bewahren, wenn ihre Verwirklichung
aussichtslos erscheint. Indem wir Menschen, die in Not sind, helfen,
für sie beten und mit unserer Zeit oder mit unseren Geld zur
Überwindung ihrer Not beitragen. Indem wir uns öffentlich dafür
einsetzen, dass die Ursachen ihrer Not bekämpft werden."
Der EKD-Ratsvorsitzende unterstrich: "Das christliche Europa hat
heute die Aufgabe, seinen Umgang mit Flüchtlingen so neu zu ordnen,
dass kein Mensch mehr im Mittelmeer ertrinken muss. Und es muss zu
einer Kraft in der Welt werden, die mit fairen Handelsbeziehungen und
internationalen Beziehungen auf Augenhöhe dazu beiträgt, dass
Menschen nicht mehr fliehen müssen." Dann werde aus einem
europäischen Friedensprojekt ein Weltfriedensprojekt.
Rund 8,5 Millionen Menschen besuchen Heiligabend die Gottesdienste
evangelischer Kirchen in Deutschland. Radio und TV öffnen darüber
hinaus mehreren Millionen Menschen den Weg in einen der an den
Festtagen übertragenen Gottesdienste. EKD-Ratsvorsitzender Heinrich
Bedford-Strohm wird am Ersten Weihnachtstag in der Münchner
St.Matthäus-Gemeinde predigen. Der Gottesdienst wird am 25.12.2014 um
10.00 Uhr im Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks übertragen.
Hannover, den 23. Dezember 2014
Pressestelle der EKD
Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse(at)ekd.de