(ots) - Weißer Smoking, rotes Innenfutter, so saß er da, am
Klavier. Fast ekstatisch sang er von der Verlogenheit in einem
"ehrenwerten Haus". Man kann sich das heute vielleicht nicht mehr
vorstellen - aber damals, in den Siebzigern, hörten Mutter, Vater,
Kinder gebannt zu. Vor dem Fernseher natürlich. Udo Jürgens war der
Mann, der die Herzen der Frauen eroberte, aber längst nicht nur das:
Die ganze Familie lag diesem Mann zu Füßen.
Udo Jürgens, dieser Ausnahmekünstler, hat die Generationen
verbunden. Am Ende seiner Konzerte - er im Bademantel, die Fans vor
Begeisterung längst stehend - sah man Achtzehnjährige und
Achtzigjährige. Wer schafft das schon?
Es waren nicht nur die klugen Texte zur Schlagermelodie, die es
schafften, dass Jung wie Alt auf einer Wellenlänge waren. Es war die
Haltung hinter dem Künstler. Udo Jürgens hat das Publikum auf eine
Weise geliebt, wie es nicht üblich ist: Er hat es verehrt. Und eben
nicht nur benutzt für den Rausch des Erfolgs. Ein Publikum spürt das.
Udo Jürgens ist tot. Und wir danken ihm für seine Lieder. Merci, Udo.
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