Politische Arbeit als Hochrisikogeschäft
litische Arbeit als Hochrisikogeschäft
Mit dem Ende des Kalten Krieges setzte in Osteuropa ein tiefgreifender politischer Wandel ein. Die neuen - zumeist demokratischen - Systeme standen vor enormen Herausforderungen. Eine besondere Bedeutung kam im Transformationsprozess den frei gewählten Parlamenten zu.
"Die Abgeordneten waren als Verfassungs- und Politikingenieure maßgeblich an der Neugestaltung beteiligt", sagt Professor Heinrich Best von der Universität Jena. Der Soziologe hat gemeinsam mit den Politikwissenschaftlern Dr. Elena Semenova und Dr. Michael Edinger das Buch "Parliamentary Elites in Central and Eastern Europe. Recruitment and Representation" im renommierten britischen Fachverlag Routledge herausgegeben. Darin wird die Zusammensetzung der osteuropäischen Parlamente als Spiegelbild der Kräfteverhältnisse in Gesellschaften untersucht, die sich in einem Prozess tiefgreifender Umgestaltung befanden.
Dabei seien die Parlamentarier auch von den negativen Begleiterscheinungen betroffen gewesen, konstatiert Mitherausgeber Michael Edinger. So hätten kaum strukturierte Auswahlprozesse und starke Pendelausschläge bei den Wahlen zu hohen Austauschraten geführt: "Die parlamentarische Politik in den postkommunistischen Staaten war unter Karrieregesichtspunkten lange Zeit ein Hochrisikogeschäft."
Die neue Publikation geht aus dem Forschungsprojekt "European Political Elites in Comparison: the Long Road to Convergence" hervor, das unter Leitung von Heinrich Best in Kooperation mit osteuropäischen Forschern realisiert worden ist. Basis war ein integrierter Datensatz zu Abgeordneten, die zwischen 1990 und etwa 2010 einem der untersuchten osteuropäischen Parlamente angehört haben. "Dieser Datensatz ermöglicht erstmalig sowohl den Vergleich zwischen Parlamenten als auch die Analyse von Veränderungen im Zeitverlauf", so Prof. Best.
In der neuen Publikation rücken elf Länder in den Fokus der Wissenschaftler, darunter Polen, die Ukraine und die baltischen Staaten. Die Länderbeiträge wurden von Experten aus den jeweiligen Staaten verfasst.
Trotz Unterschieden zwischen den einzelnen Parlamenten lassen sich einige Trends ausmachen, konstatieren die Wissenschaftler. So steigen die Anteile von Frauen und ethnischen Minderheit in den osteuropäischen Parlamenten. Verändert hat sich auch die berufliche Herkunft der Abgeordneten. Während in den frühen 1990er Jahren Angehörige pädagogischer Berufe stark vertreten waren, nimmt in letzter Zeit die Zahl von Parlamentariern zu, die sich aus Parteien, Gewerkschaften und Interessenverbänden rekrutieren. Zudem strömen immer mehr Geschäftsleute und Manager in die Parlamente. Mitherausgeberin Dr. Elena Semenova beobachtet, dass diese Abgeordneten gerade in den postsowjetischen Staaten ihr Mandat vorwiegend zur Verfolgung privatwirtschaftlicher Interessen nutzen oder gar dazu missbrauchen.
Bibliographische Angaben:
Elena Semenova, Michael Edinger, Heinrich Best (Hg.): "Parliamentary Elites in Central and Eastern Europe. Recruitment and Representation", Routledge Verlag, London 2013, 322 Seiten, 64 £ (ca. 100 Euro), ISBN 978-0-415-84346-1
Kontakt:
Dr. Michael Edinger
Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bachstraße 18k, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945055
E-Mail: michael.edinger[at]uni-jena.de

(pressrelations) - als Hochrisikogeschäft
Mit dem Ende des Kalten Krieges setzte in Osteuropa ein tiefgreifender politischer Wandel ein. Die neuen - zumeist demokratischen - Systeme standen vor enormen Herausforderungen. Eine besondere Bedeutung kam im Transformationsprozess den frei gewählten Parlamenten zu.
"Die Abgeordneten waren als Verfassungs- und Politikingenieure maßgeblich an der Neugestaltung beteiligt", sagt Professor Heinrich Best von der Universität Jena. Der Soziologe hat gemeinsam mit den Politikwissenschaftlern Dr. Elena Semenova und Dr. Michael Edinger das Buch "Parliamentary Elites in Central and Eastern Europe. Recruitment and Representation" im renommierten britischen Fachverlag Routledge herausgegeben. Darin wird die Zusammensetzung der osteuropäischen Parlamente als Spiegelbild der Kräfteverhältnisse in Gesellschaften untersucht, die sich in einem Prozess tiefgreifender Umgestaltung befanden.
Dabei seien die Parlamentarier auch von den negativen Begleiterscheinungen betroffen gewesen, konstatiert Mitherausgeber Michael Edinger. So hätten kaum strukturierte Auswahlprozesse und starke Pendelausschläge bei den Wahlen zu hohen Austauschraten geführt: "Die parlamentarische Politik in den postkommunistischen Staaten war unter Karrieregesichtspunkten lange Zeit ein Hochrisikogeschäft."
Die neue Publikation geht aus dem Forschungsprojekt "European Political Elites in Comparison: the Long Road to Convergence" hervor, das unter Leitung von Heinrich Best in Kooperation mit osteuropäischen Forschern realisiert worden ist. Basis war ein integrierter Datensatz zu Abgeordneten, die zwischen 1990 und etwa 2010 einem der untersuchten osteuropäischen Parlamente angehört haben. "Dieser Datensatz ermöglicht erstmalig sowohl den Vergleich zwischen Parlamenten als auch die Analyse von Veränderungen im Zeitverlauf", so Prof. Best.
In der neuen Publikation rücken elf Länder in den Fokus der Wissenschaftler, darunter Polen, die Ukraine und die baltischen Staaten. Die Länderbeiträge wurden von Experten aus den jeweiligen Staaten verfasst.
Trotz Unterschieden zwischen den einzelnen Parlamenten lassen sich einige Trends ausmachen, konstatieren die Wissenschaftler. So steigen die Anteile von Frauen und ethnischen Minderheit in den osteuropäischen Parlamenten. Verändert hat sich auch die berufliche Herkunft der Abgeordneten. Während in den frühen 1990er Jahren Angehörige pädagogischer Berufe stark vertreten waren, nimmt in letzter Zeit die Zahl von Parlamentariern zu, die sich aus Parteien, Gewerkschaften und Interessenverbänden rekrutieren. Zudem strömen immer mehr Geschäftsleute und Manager in die Parlamente. Mitherausgeberin Dr. Elena Semenova beobachtet, dass diese Abgeordneten gerade in den postsowjetischen Staaten ihr Mandat vorwiegend zur Verfolgung privatwirtschaftlicher Interessen nutzen oder gar dazu missbrauchen.
Bibliographische Angaben:
Elena Semenova, Michael Edinger, Heinrich Best (Hg.): "Parliamentary Elites in Central and Eastern Europe. Recruitment and Representation", Routledge Verlag, London 2013, 322 Seiten, 64 £ (ca. 100 Euro), ISBN 978-0-415-84346-1
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Tel.: 03641 / 945055
E-Mail: michael.edinger[at]uni-jena.de

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Datum: 15.12.2014 - 05:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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