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Antibiotikaresistente Keime: PETA weist hohe Belastung in Fleischproben aus Supermärkten nach / 65 % der Proben betroffen - auch Fleisch mit Gütesiegel

ID: 1141754

(ots) - Beunruhigende Nachricht für Verbraucher: Bei
Untersuchungen von Fleischproben der fünf namhaften Handelsketten -
Aldi Süd, Lidl, Edeka, Real und Rewe - wurden in großen Teilen der
untersuchten Proben die antibiotikaresistenten Bakterien MRSA und
ESBL nachgewiesen. Dieses schockierende Ergebnis brachte eine
aktuelle, von der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. in
Auftrag gegebene Untersuchung von verschiedenen Rind-, Schwein- und
Geflügelfleischteilen auf antibiotikaresistente Keime in einem
bayrischen Fachlabor zutage. Insgesamt wurden in 65 % der
untersuchten 57 Fleischproben ein oder beide Faktoren gefunden: Mit
MRSA waren 31 % der Stücke belastet, die gefährlichen ESBL wurden
sogar in 45 % der Proben nachgewiesen. Besonders gravierend fielen
die Testergebnisse bei den 30 untersuchten Hühner- und
Putenfleischproben aus: Hier fand das Labor die Keime in 86 % der
Fälle. Beim Hackfleisch (12 Proben) waren es knapp über 66 %. PETA
macht schon seit Längerem auf die Gefahr der steigenden
Antibiotikaresistenzen durch den massiven Medikamenteneinsatz in der
landwirtschaftlichen Tierhaltung aufmerksam und fordert einen
landwirtschaftlichen Strukturwandel hin zu einer bio-veganen
Landwirtschaft.

"Wo Antibiotika eingesetzt werden, nehmen Resistenzen zu. In den
Tierfabriken werden die Medikamente tonnenweise verabreicht, da die
auf Leistung gezüchteten Tiere die kurze Zeit in den unhygienischen
und nicht annähernd tiergerechten Haltungsbedingungen nicht überleben
würden", so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und
Wissenschaftsabteilung bei PETA Deutschland e.V. "Wegen
antibiotikaresistenten Bakterien versagen lebensnotwendige
Medikamente und alleine in Deutschland sterben jedes Jahr über 30.000
Menschen an nicht behandelbaren Infektionen."

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (kurz MRSA) sind




Bakterien, die im Laufe der Zeit resistent gegen das Antibiotikum
Methicillin oder auch gegen andere Antibiotika geworden sind. ESBL
steht für Extended-Spektrum-Beta-Lactamase. Beta-Lactamasen sind
bakterielle Enzyme, die bestimmte Antibiotika unwirksam machen
können. Besonders fatal: Diese Enzyme werden zwischen Bakterien
leicht ausgetauscht - somit kann praktisch jedes Bakterium
Antibiotikaresistenzen erlangen.

PETA weist darauf hin, dass auch sogenannte Qualitätssiegel nicht
vor Keimbelastungen schützen: Fast jedes der untersuchten Produkte
trug das "QS-Siegel", das für Qualität und Sicherheit stehen und den
Verbrauchern ein erhöhtes Maß an Anforderungen und Kontrollen
suggerieren soll. Angesichts der zahlreichen Fleischskandale in den
letzten Jahren kann allerdings nie von "sicherem Fleisch" gesprochen
werden. Zudem erfüllt dieses Siegel meist nur die geringen
gesetzlichen Standards. Sogar in drei von vier Bioprodukten konnten
die resistenten Keime MRSA nachgewiesen werden, genauso in einem der
beiden getesteten PRO PLANET-Produkte. PRO PLANET ist ein Siegel, das
das Handelsunternehmen REWE in Zusammenarbeit mit der
Naturschutzorganisation WWF vergibt.

In der modernen Tierhaltung, in der Lebewesen wie
Produktionseinheiten in engen Hallen auf ihren eigenen Exkrementen
eingepfercht werden, ist der Infektionsdruck so hoch, dass Landwirte
enorme Mengen an Antibiotika verabreichen. Es werden dabei nicht nur
einzelne, wirklich kranke Tiere behandelt, sondern immer gleich der
gesamte Tierbestand - durch diese Metaphylaxe entstehen
Antibiotikaresistenzen. Die bisher bestehenden gesetzlichen Vorgaben
und Hygieneregeln setzen dabei an der falschen Stelle an: Tierärzte
dürfen die Medikamente weiterhin selbst verkaufen und vermarkten, die
Metaphylaxe bleibt erlaubt, lediglich die Höhe der Antibiotikamengen
muss seit April 2014 dokumentiert werden - von den Tierhaltern
selbst.

Durch eine rein pflanzliche Ernährung und den Strukturwandel hin
zu einer bio-veganen Landwirtschaft können jedes Jahr bis zu einer
Milliarde Tiere vor dem Tod im Schlachthaus bewahrt werden. Daneben
lässt sich auf diese Weise auch das Leben von tausenden Menschen
retten. Der vegane Lebensstil verhindert die Resistenzausbreitung
über Stallluft, Gülle und tierische Produkte wie Fleisch, Milch und
Eier und Antibiotika können beim Menschen wieder vermehrt wirken.
Interessierte haben die Möglichkeit, sich online am Aktionsaufruf an
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt sowie Bundesgesundheitsminister
Gröhe zu beteiligen und sich für einen landwirtschaftlichen
Strukturwandel auszusprechen.

Weitere Informationen:
http://PETA.de/Resistente-Keime-im-Fleisch
http://Veganstart.de
http://PETA.de/Resistente-Keime
http://www.peta.de/themen/Ern%C3%A4hrung



Pressekontakt:
Sylvie Bunz
Pressestelle

+49 (0)711-860-591-529
+49 (0)711-860-591-111 (Fax)
SylvieB(at)peta.de

PETA Deutschland e.V.
Friolzheimer Str. 3a
70499 Stuttgart


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Datum: 28.11.2014 - 11:58 Uhr
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Kategorie:

Nahrung- und Genussmittel



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