(ots) - Der Streit um die Sonntagsarbeit ist einer der
Schauplätze, auf denen um eine grundlegende Frage gerungen wird: Wie
weit wollen wir die Durchökonomisierung des Lebens noch treiben?
Wollen wir "Freiheit" wirklich nur als Recht auf Produktion und
Konsum ohne Grenzen verstehen? Man muss kein Christ sein, um zu
sagen: Nein, es gibt eine Freiheit nicht nur zu, sondern auch von den
Spielregeln des Hochgeschwindigkeits-Kapitalismus. Wenigstens an
einem Tag in der Woche. So gesehen sind es nicht die Kläger gegen zu
viel Sonntagsarbeit und die ihnen folgenden Richter, die unsere
Freiheit eingeschränkt haben. Es sind diejenigen, die auf dem
fragwürdigen Weg einer Verordnung versuchten, uns dem in Watte aus
Worten gepackten Diktat der Ökonomie noch ein Stück weiter zu
unterwerfen.
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