(ots) - Gleich zu Beginn: Es droht mit Sicherheit kein
Krieg zwischen Russland und dem Westen. Deshalb sollte die
Aufgeregtheit über die Flüge von russischen Militärmaschinen im
internationalen Luftraum einem ruhigeren Blick weichen. Die Manöver
der russischen Luftwaffe am europäischen Himmel sind Testballons von
Präsident Wladimir Putin, und sie erinnern an die
Machtdemonstrationen des Kalten Krieges.
Die Langstreckenbomber und Tankflugzeuge sollen nach Angaben der
Nato ihre Transponder ausgeschaltet haben. Auf diese Weise sind die
Flieger für Fluglotsen nicht zu identifizieren. Auch wenn dieses
Vorgehen nicht verboten ist, steckt darin eine gewisse Provokation.
Aber der Kreml wird die Antworten auf kritische Fragen bereits
vorformuliert haben. Die russische Reaktion wird mit dem Pudding zu
vergleichen sein, den jemand an die Wand nageln möchte, weil er nicht
zu greifen ist. Und die Tatsache bleibt: Illegal war nichts an den
Militärübungen. Putin lässt eben erneut die Muskeln spielen und
probiert aus, wie weit er gehen kann. Er prüft die westliche
Entschlossenheit und geht nicht zu Unrecht davon aus, dass die
Aktivitäten seiner Militärs beim westlichen Bündnis unterschiedlich
bewertet werden. Die Russen wissen, dass die EU und die USA wenig
dagegen machen können und werden.
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