(ots) - Gemeinsam mit Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier ist der stellvertretende Vorsitzende des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jochen Bohl, am Donnerstag
(30. Oktober) zu einer Reihe von Gesprächen und Begegnungen nach
Südostasien aufgebrochen. Landesbischof Bohl ist Mitglied einer
siebenköpfigen Delegation, die den Außenminister auf einer
fünftägigen Reise nach Indonesien und Südkorea begleitet.
Ein zentrales Anliegen der Reise ist für den stellvertretenden
Ratsvorsitzenden der interreligiöse Dialog in Indonesien. In Jakarta
trifft Bohl mit Vertretern der dortigen muslimischen Mehrheit
zusammen. "Der Dialog zwischen den Religionen ist für das friedliche
Zusammenleben der Menschen in Indonesien unverzichtbar", betonte Bohl
im Vorwege der Reise. "Er dient dazu, die moderaten Kräfte im Land zu
stärken und Eskalationen zu verhindern." Der zum Teil seit
Jahrzehnten erfolgreich geführte Dialog und das selbstverständliche
Miteinander von Christen und Muslimen im Alltag dürften durch die
Ausbreitung eines islamistisch geprägten Islam, wie sie sich derzeit
insbesondere in der Region Aceh zeige, nicht aufs Spiel gesetzt
werden, so der sächsische Landesbischof.
In Indonesien ist die Religionsfreiheit in der Verfassung
verankert. Offiziell werden vom Staat fünf Religionen anerkannt:
Islam, Christentum, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. 85
Prozent der Bevölkerung sind muslimisch. Die Mehrheit von ihnen lebt
einen lokal geprägten und moderaten Islam.
Die evangelische Kirche ist mit ihren Missionswerken seit vielen
Jahrzehnten in der Region aktiv und durch die Kontakte zu ihren
Partnerkirchen ein wichtiger Ansprechpartner für die
Entwicklungszusammenarbeit.
In Südkorea stehen Begegnungen mit der christlichen Kirche in
Seoul auf dem Programm.
Hannover, 30. Oktober 2014
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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