(ots) - Hörspiele werden immer seltener produziert und
erhalten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk immer weniger Sendezeit.
Kurz vor der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt am Main betont die
Schauspielerin und Hörspielsprecherin Nicole Mark im Interview mit
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Freitagausgabe) die Bedeutung des Hörspiels für die Literatur. Diese
Kunstform könne dazu anregen, dass die Menschen "wieder mehr Bücher
lesen". Mit ihrer kürzlich gestarteten Initiative »Ich will mehr
Hörspiel!« will Mark das Hörspiel vor dem Vergessen retten. Das
Argument, dass im Zeitalter von Fernsehen und Internet sich das
Mediennutzungsverhalten verändert habe, lässt sie nicht gelten. "Ein
Hörspiel hebt sich deutlich ab von der häufig verstörenden Bilderflut
anderer Medienformate. Es weckt die Lust an der Sprache und lässt die
Menschen zur Ruhe kommen." Sie glaube nicht, dass es keine Nachfrage
nach Hörspielen gebe. Weite Teile der Radiohörer hätten den Zugang zu
dieser Form der Kunst nur deshalb verloren, weil von den Sendern zu
wenig davon angeboten werde. "Man muss ja in den Programmen mit der
Lupe suchen, um zu erfahren, wann mal ein Hörspiel gesendet wird",
kritisiert die Künstlerin. Ihren Angaben zufolge ist die Initiative
bereits auf große Resonanz gestoßen, Prominente und Institutionen wie
das "Zentrum für Kunst- und Medientechnologie" in Karlsruhe oder die
"Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien" in
Leipzig würden ihre Initiative unterstützen.
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