(ots) - Die Wahl in Sachsen ist kein demokratisches
Reifezeugnis für dieses Land. Mehr als die Hälfte der Wähler blieb zu
Hause. Von denen, die von ihrer Stimme Gebrauch machten, wählte jeder
Dritte eine Partei, die wie die NPD offen anti-demokratisch ist oder
wie AfD und Linke deutliche Defizite in ihrem Demokratieverständnis
haben. Vor allem der Höhenflug der euro-kritischen AfD lässt sich
kaum mit den guten ökonomischen Daten des ostdeutschen Musterlandes
erklären, sondern mehr mit der diffusen Angst vor Euro-Krise,
Überfremdung und bedrohlicher Globalisierung. Es wäre falsch, wenn
die demokratischen Parteien darauf nur mit Achselzucken reagierten.
Die Erosion an den Rändern ist bedrohlich, selbst wenn es für eine
stabile Regierung allemal reicht. Gerade in einem Land, das den
Anschluss an den Westen gefunden hat, ist das wichtig. Denn was
geschieht, wenn es mal schlechter läuft? Der Wahlkampf des
Ungefähren, den CDU, SPD und Grüne führten, verfängt auf Dauer beim
Wähler nicht. Gerade demokratische Parteien müssen unverwechselbar
sein.
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