(ots) - Der US-Filmemacher Rick Minnich weiß, wo der Kopf
der 1991 in berlin demontierten Lenin-Statue vergraben liegt. Das
erklärte Minnich gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
"neues deutschland" (Mittwochausgabe).
In der Ausstellung »Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler«, die für
das Frühjahr 2015 in der Zitadelle Spandau geplant ist, sollte auch
der Granitkopf der Lenin-Statue zu sehen sein, die bis 1991 auf dem
Berliner Leninplatz stand, dem heutigen Platz der Vereinten Nationen.
Nach ihrer Demontage in 129 Einzelteile war sie im Köpenicker Forst
vergraben worden. Der Berliner Senat hält die Bergung des Denkmals
aber nun plötzlich für undurchführbar. Nach Aussage des
Landeskonservators Jörg Haspel könne man die »Lage des Kopfes und
anderer Teile nicht präzise« bestimmen. Dem widerspricht die
Projektleiterin Andrea Theissen vom Spandauer Kunstamt: Man verfüge
sehr wohl über einen Lageplan.
Bei »neues deutschland« hatte sich der in Berlin lebende
US-amerikanische Filmemacher Rick Minnich gemeldet, der 1994 für
seinen Film »The Book of Lenins« höchstpersönlich die Überreste der
Statue mit einem Spaten freilegte. In einer auf Youtube frei
zugänglichen Filmszene
(https://www.youtube.com/watch?v=hPJ8YjVCb40&feature=youtu.be) kann
ihm jedermann dabei zusehen. »Es gibt mit Sicherheit Leute, die ganz
genau wissen, wo Lenin vergraben ist", sagt Minnich im nd-Interview.
"Dass man ihn nicht finden könne, ist auf jeden Fall eine Ausrede.
Meine Erfahrung seit 24 Jahren in Deutschland besagt jedenfalls, dass
fast jeder Schritt, den man macht, dokumentiert wird." Minnich hält
es für sehr wahrscheinlich, dass er die Stelle wiederfinden könne, an
der er den Lenin-Kopf 1994 mit seinem Team freigelegt hat. Sollte der
Senat um seine Hilfe bitten, sei er gerne dazu bereit.
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