(ots) - Christian Ulmen: Feministinnen wollen keine
Frauenrechte, die haben nur Bock auf Krawall
TV-Satiriker fühlt sich unverstanden - Über Kritik an
McDonald's-Werbung lacht er - Kampfansage an Paparazzi
Osnabrück.- Privat lebt der TV-Satiriker Christian Ulmen
Gleichberechtigung, mit Feministinnen hat er trotzdem abgeschlossen.
"Es kann nur so sein: Denen geht es nicht um Gleichberechtigung oder
Frauenrechte. Die haben Bock auf Krawall und ein großes Problem mit
dem Mann per se", sagte der 38-Jährige der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstagausgabe).
Im Streit mit Frauenrechtlerinnen hat Ulmen den Eindruck gewonnen:
"Das Männerbild der meisten Feministinnen ist unverrückbar. Die
wollen gar keinen einsichtigen, reflektierten Mann, die wollen einen
Punch Bag zum nimmermüden Draufhauen. Ich habe zwei Kinder, ich habe
Vaterjahre und Tausende gewechselter Windeln hinter mir, eine
Ehefrau, die fast mehr arbeitet als ich, ich habe Kolumnen pro
Wickelkommoden auf Herrenklos geschrieben und eine Satire auf
frauenverachtende TV-Shows gemacht. Von niemandem wurde ich in meinem
Leben krasser beschimpft als von Feministinnen."
Als Anlass für seinen Zusammenstoß mit der Frauenbewegung nannte
der Produzent und Schauspieler seine Show "Who wants to fuck my
girlfriend?", eine überspitzte Parodie sexistischer TV-Formate.
"Viele Kritikerinnen hatten übersehen, dass die Show eine Satire ist.
Die waren schnell zu beruhigen. Es gab aber auch eine Fraktion mit
der Auffassung: Auch in satirischer Form darf man Sexismus nicht
abbilden", berichtete Ulmen. "Die Frage, was Satire darf, finde ich
spannend; leider war kein so richtig erhellendes Gespräch darüber
möglich."
Immerhin erkennt Ulmen an, dass die feministische Empörung ihn
mehr interessiert hat als der Protest gegen seine McDonald's-Werbung:
"Es gab 40 oder 50 Leute, die sich auf den Facebook-Seiten von Jürgen
Vogel, Moritz Bleibtreu oder mir beschwert hatten, es gab einen
tatsächlich tollen Song von Simon & Jan zu dem Thema und auch ein
paar E-Mails mit Beschimpfungen. Das war doch aber kein Shitstorm. Da
haben sich ein paar nostalgische Anhänger von Feindbildern aus den
80er Jahren zu Wort gemeldet. Dazu die üblichen 'Wie kann man nur
Werbung machen, Ihr Nutten'-Gesänge von ein paar
Einkommenskritikern." Ihn selbst ärgert an der Image-Kampagne nur,
dass er in die Rolle der Bio-Apfeltüte geschlüpft ist statt in die
eines Burgers: "Die fetten Rollen waren leider schon weg. Ich kam
ganz zum Schluss dazu, als es nur noch Obst und Gemüse gab."
Unverkrampft zeigte sich Ulmen, der in zweiter Ehe mit Collien
Ulmen-Fernandes verheiratet ist, auch im Umgang mit der
Boulevard-Presse: "Die Rechtsprechung besagt: Sobald ich auch nur
offenbare, dass ich überhaupt eine Tochter habe, mache ich mich zum
Objekt des Boulevards und muss in Kauf nehmen, dass ich überall
fotografiert werde. Streng genommen darf ich gar nichts sagen. Zuerst
haben wir das so gemacht, weil wir überall von Paparazzi fotografiert
worden sind, vor dem Frauenarzt, mit dem Kinderwagen, überall."
Trotzdem hält er absolute Diskretion für unpraktikabel: "Gar nichts
zu sagen, ist absurd. Ich widersetze mich diesem juristischen
Purismus, erzähle von Zuhause was ich will, und verklage trotzdem
jeden, der mich auf dem Balkon mit meinen Kindern fotografiert. Wenn
ich auf einer Gartenparty meinen Freunden erzähle, dass ich
Hämorrhoiden‎ habe, dürfen die mir ja auch nicht in den Hintern
fotografieren."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207