PresseKat - Schwäbische Zeitung: Leitartikel: Der Name der Regierung

Schwäbische Zeitung: Leitartikel: Der Name der Regierung

ID: 1091288

(ots) - Man kann es drastisch formulieren: Hätte sich
Winfried Kretschmann entschlossen, im Jahr 2016 nicht mehr
anzutreten, könnten Grüne und Rote schon vor der Wahl einpacken. Noch
nie in der Geschichte Baden-Württembergs war eine Landesregierung in
der öffentlichen Wahrnehmung so sehr an einen Namen gebunden wie
dieses Bündnis aus Grünen und Sozialdemokraten. Dem 66-jährigen
Ministerpräsidenten ist die Hauptrolle eines - fast schon -
Ãœberlandesvaters zugefallen. Dass sie ihm auf den Leib geschneidert
sein würde, hat Kretschmann wahrscheinlich selber nicht ahnen können.
Er füllt sie mittlerweile so aus, dass die ministeriellen Mitspieler
oft wie Statisten wirken. Selbst die nicht unerheblichen Start- und
Dauerprobleme der Koalition - sei es Stuttgart 21, sei es die
Bildungspolitik, sei es die Finanzpolitik - scheinen an diesem
Moderator der Extraklasse abzuprallen.

Er will also noch einmal antreten und - vorbehaltlich stabiler
Gesundheit - im Falle eines Wahlsiegs die volle Legislaturperiode
durchhalten. Was bedeutet das für Freund und Feind auf der
politischen Bühne in Stuttgart? Für die Grünen wird Winfried
Kretschmann wohl ein Stimmenfänger sein. Wie der Koalitionspartner
SPD dagegen seine Blässe ablegen und sich von der erdrückenden
Popularität des Ministerpräsidenten emanzipieren kann, erscheint nach
jetzigem Stand äußerst rätselhaft.

Der CDU dürfte das Phänomen Kretschmann in mehrfacher Hinsicht
Kopfzerbrechen bereiten. Die Parteimitglieder müssen sich in wenigen
Monaten für einen Spitzenkandidaten entscheiden. Sollen sie einen
Guido Wolf auf den Schild heben, dem man ebenfalls landesväterliche
Qualitäten zutrauen würde - der es aber mit der Beliebtheit des
Amtsinhabers noch lange nicht aufnehmen kann? Oder einen eher kühl
und technokratisch wirkenden Routinier Thomas Strobl? Wie auch immer




die CDU-interne Abstimmung ausgeht: An der Person Kretschmann kann
sich die Opposition die Zähne ausbeißen. Sie muss stattdessen bei den
Sachthemen Biss zeigen.



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Datum: 31.07.2014 - 18:18 Uhr
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