(ots) - Lässiger Jeanslook auf dem Motorrad sollte auch
sicher sein. Für Biker bieten deshalb sowohl Jeansproduzenten als
auch Hersteller von Motorradbekleidung spezielle Produkte an. Der
ADAC hat sieben dieser Hosen im Preissegment zwischen 200 und 400
Euro auf Sicherheit und Tragekomfort geprüft. Hauptergebnis in puncto
Sicherheit: Jeans mit Aramidfasern und vollständiger
Protektorenausstattung bieten einen guten zusätzlichen Schutz bei
leichten Unfällen. Aramidfasern zeichnen sich durch ihre hohe Zug-
und Verschleißfestigkeit aus. Weiteres Resultat der Untersuchung:
Hoher Sicherheitsanspruch und Tragekomfort sind schwer vereinbar.
Insgesamt erhalten vier Produkte ein "gut": Passatempo Jeans von
Vanucci; 1958 MotoRoamer von Pike Brothers; TechDenim Hellcat der
Firma Alpinestars und die IXS Jeans Cassidy II. Drei Biker-Jeans
schließen mit "befriedigend" ab, nämlich die BMW Motorradhose
FivePocket, das Produkt Crackerjack von Held sowie das Modell Rebel
der Firma Rokker.
Den Widerspruch zwischen Komfort und Sicherheit löst die
Vanucci-Hose bei guter Abriebfestigkeit am besten. Denn: Sie ist
trotzdem leicht, bequem und luftdurchlässig. Wegen der hohen
Belastungen der Motorradhosen bei einem Sturz des Fahrers sollten
besonders die Textilmaterialien mit hochfesten Fasern versehen sein.
Bei leichten Unfällen sind großflächige Hautabschürfungen durch das
Rutschen über die Straße umso unwahrscheinlicher, je höher der in der
Jeans verarbeitete Aramidfaseranteil ist. Die Hosen von Vanucci, Pike
Brothers und IXS zeigen im ADAC Abwurfversuch bessere Eigenschaften
als solche Produkte mit nur geringem Anteilen an Aramidfasern oder
anderen Gewebearten (die Hosen von BMW und Rokker). Wichtig:
Motorradhosen sollten von vorne herein an Hüfte und Knie über
serienmäßige, ausreichend große und passgenaue CE-Protekoren
verfügen.
In Sachen Sicherheit (Abriebfestigkeit) sticht besonders die Jeans
von Pike Brothers hervor: Ein sehr stabiler Denim-Stoff wird mit
einer zusätzlichen Innenhose kombiniert, die nach Herstellerangaben
zu 100 Prozent aus Aramidfasern besteht. Auffällig sind dagegen die
Abriebbeschädigungen, welche an der Motorradhose FivePocket von BMW -
sie hat ihre Stärken im Tragekomfort, in der Ausstattung und in der
Leichtigkeit (es ist im Test die leichteste Hose) - nach dem
Abwurfversuch zu sehen sind. Es entstehen zwei großflächige Öffnungen
im Textilmaterial.
Zur Ermittlung der Abriebfestigkeit der Motorradjeans wurde unter
anderem mit jedem Produkt mindestens ein Dummy-Abwurf von einer
speziell vom ADAC entwickelten Lafette durchgeführt. Dieser soll
einen einfachen Unfall nachstellen, bei dem das Motorrad seitlich
wegrutscht. Der Dummy schlägt mit der zu testenden Hose bei 80 km/h
auf den Asphalt auf und rutscht über eine Strecke zwischen 40 und 50
Metern.
Beim Kauf spezieller Biker-Jeans zu beachten:
- Für die Anprobe von Motorradjeans genügend Zeit einplanen,
gerade wegen der schweren Vereinbarkeit von Sicherheit und
Komfort. Jede Jeans sollte für mindestens zehn, besser 15
Minuten getragen werden, um die Bewegungsfreiheit, den
Tragekomfort und Lage der Protektoren beurteilen zu können.
Wichtig: Knie und Hüftgelenk beim Anprobieren stark anwinkeln
und Sitzprobe auf dem Motorrad vornehmen.
- Keine Hose auswählen, die an Knie und Hüfte nicht mindestens für
die Anbringung von Protektoren oder Schutzpolster vorbereitet
ist. Wenn Protektoren nachgerüstet werden müssen, sollte die
Empfehlung des Herstellers oder Händlers beachtet werden.
- Alle wichtigen Kleidungsstücke, die später auf dem Motorrad
zusammen mit der Jeans getragen werden sollen, für die Anprobe
mitnehmen - dies gilt besonders für die Motorrad-Stiefel und die
Jacke.
Pressekontakt:
Dr. Christian Buric
Tel.: (089) 7676-3866
christian.buric(at)adac.de