(ots) - Alkoholkonsum und daraus resultierende Todesfälle
sind zwar rückläufig - aber der Kern der Nachricht lautet:
Deutschland ist eine Alkohol-Problem-Nation. Und das muss
schockieren, denn so war das der breiten Öffentlichkeit bislang nicht
bewusst. Ein offenbar völlig unterschätztes Minenfeld. Nicht, dass
Alkoholismus im Erwachsenenalter weniger schlimm wäre - aber dass
Experten vor allem auf das Komasaufen Halbwüchsiger hinweisen und
über mangelhaften Jugendschutz klagen müssen, erschüttert denn doch
in besonderer Weise. Es gibt Regeln, aber die werden offenbar allzu
lax gehandhabt. Sehenden Auges jungen Leuten Schnaps verkaufen, um
Reibach zu machen? Händler, die so etwas tun, müssen die Härte des
Gesetzes spüren. Doch wie stets, wenn es um Probleme Jugendlicher
geht, sind in allererster Linie Eltern gefordert. Wenn das negative
Vorbild allerdings in der eigenen Familie zu suchen ist, sieht es
düster aus. Nun ist es auch ein Teil der Wahrheit, dass nicht jeder
Konsum alkoholhaltiger Getränke wie von selbst Gefahrenpotenzial
birgt. Hochwertiger Wein ist ein Kulturgut und - in Maßen getrunken -
unbestreitbar Genuss. Aber der Grat zwischen Rausch der Sinne und
Absturz in den Vollrausch kann schmal sein, gefährlich oder tödlich.
Offenbar wird in diesem Problemfeld zu sehr verharmlost. Keinen
Alkohol zu trinken, gilt in manchen Kreisen als total uncool. Da
helfen dann weder Werbeverbote noch höhere Besteuerung, sondern -
auch wenn das altmodisch klingt - vor allem positive Vorbilder,
Aufklärung und Bewusstseinsbildung. Beim Thema Rauchen ist das in den
vergangenen zehn Jahren ganz ordentlich gelungen.
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