(ots) - Eigentlich ist es konsequent: Wo an Smartphones
getippt, an Tablets gewischt und an Computern geklickt wird, ist die
Handschrift entbehrlich. Hand aufs Herz: Wann haben Sie zuletzt einen
Brief geschrieben, so einen richtig langen? Keine knappe Mail, keine
Rumpfsprachen-SMS, keine flüchtigen Facebook oder Twitter-Kürzel?
Kaum noch jemand beherrscht die Kunst des Briefe- oder
Tagebuchschreibens, die über Jahrhunderte das Geistesleben geprägt
hat. Das schöne Bild von den Gedanken, die aufs Papier fließen - es
war einmal. Wer jetzt der Schreibschrift nachweint, kommt eigentlich
zu spät. Dennoch: Die Schrift eines Menschen ist und bleibt auch
Ausdruck seines Charakters. Als weiteres Stück des Aktionismus' an
deutschen Schulen wird nun an der Schreibschrift herumgekrittelt.
Warum nur? Weil alles in der digitalen Welt auf Knopfdruck
funktionieren muss, Effizienz der Maßstab aller Dinge ist? Man mag
das altmodisch nennen: Aber mit der Schreibschrift verschwindet ein
Stück Schriftkultur. Wo digitale Kommunikation dominiert, wird sie
kurzerhand für überflüssig erklärt. Kein gutes Zeichen.
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