(ots) - Rund 95.000 Flüchtlinge aus der
Zentralafrikanischen Republik (ZAR) haben allein im Nachbarland
Kamerun Zuflucht gefunden - über die Hälfte sind Kinder. Die
Notunterkünfte und Fürsorge durch das Kinderhilfswerk Plan sind für
sie zu Rettungsinseln in einem gewalttätigen Umfeld geworden. Viele
Familien legten auf ihrer Flucht Entfernungen von bis zu 400
Kilometern zu Fuß zurück, um sich vor räuberischen und gewalttätigen
Milizen in ihrer Heimat in Sicherheit zu bringen. Plan unterstützt in
Kamerun seit März die Betreuung von Kindern und ihren Familien in den
Zeltstädten. Parallel bereitet das Kinderhilfswerk Maßnahmen in der
ZAR vor: In der Hauptstadt Bangui soll ein Plan-Büro eröffnet und
dann direkt in dem zentralafrikanischen Land Nothilfe für vertriebene
Familien gestartet werden.
"Weltweit fliehen Millionen Menschen vor Kriegen und Gewalt.
Allein innerhalb der ZAR sind Zehntausende Familien auf der Flucht
oder haben sich in die Nachbarländer gerettet", sagt Maike Röttger,
Geschäftsführerin von Plan International Deutschland. "Diese Menschen
leben unter extremen Bedingungen. Vor allem Mädchen und Jungen sind
durch Missbrauch und Ausbeutung gefährdet, aber auch durch
traumatische Erlebnisse und den Wegfall eines geregelten Alltags.
Ganz abgesehen von den nun fehlenden Bildungschancen. Das muss sich
ändern und dafür arbeitet Plan - und das nicht nur zum
Welt-Flüchtlingstag am 20. Juni."
Plan in Kamerun beteiligt sich an der Versorgung der
ZAR-Flüchtlinge im Grenzgebiet. In Zusammenarbeit mit Behörden, dem
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und Partnern
anderer Organisationen werden Trinkwasser und Nahrungsmittel
vergeben. Außerdem unterstützt Plan den Aufbau von Latrinen sowie die
Einrichtung einer medizinischen und hygienischen Versorgung. Plan
kümmert sich in den Camps außerdem um die Bildung von Mädchen und
Jungen.
Die Situation in der ZAR geriet Anfang 2014 außer Kontrolle,
nachdem es 2013 zum Putsch und dann zu wachsender Gewalt zwischen
muslimischen und christlichen Fraktionen kam. Bewaffnete Überfälle
und brutale Gewaltakte machen seitdem auch nicht vor Kleinkindern
Halt. Die Flüchtlinge haben sowohl einen muslimischen, wie auch einen
christlichen Hintergrund. Um für sie dringend benötigte
Nothilfsmaßnahmen umsetzen zu können, hat Plan International
Deutschland einen Nothilfe-Fonds eingerichtet.
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