(ots) - "Buletten kommen in Zukunft aus dem Labor"
Foodtrendforscherin Hanni Rützler sieht im In-vitro-Fleisch eine
gute Alternative
Osnabrück.- Die Stammzellentechnologie hat Zukunftspotenzial für
Fleischersatzprodukte, auch um der gestiegenen Fleischnachfrage
nachzukommen. Das sagt die Foodtrendforscherin und
Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler aus Wien. " Buletten
könnten tatsächlich einmal aus im Labor gezüchteten Muskelfasern
bestehen. Die Konsistenz kommt der von Hackfleisch ziemlich nahe, und
entsprechend gewürzt und gefärbt ist auch optisch und geschmacklich
kein allzu großer Unterschied", sagte sie im Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Montagausgabe). Rützler gehörte zu den ersten
öffentlichen Verkostern von In-vitro-Fleisch, das in Form von
Hamburgern am 5. August 2013 bei einer Pressekonferenz in London
zubereitet worden war.
Bis zur serienreifen Technologie, die In-vitro-Fleisch
kostengünstig in ausreichenden Mengen produzieren könne, werde es
aber noch lange dauern. Doch vom Ressourcenverbrauch her sei im Labor
gezüchtetes Fleisch eine "spannende Alternative". Denn
konventionelle Fleischproduktion sei insbesondere beim Rind extrem
ressourcenaufwändig. Zudem sei sie für einen großen Teil des
CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Eine andere Möglichkeit, um den menschlichen Proteinbedarf zu
decken, sieht Hanni Rützler in Insekten. Die hätten von den
Nährwerten her gesehen eine gute Ausgangsposition und sie seien
extrem effizient und ressourcenschonend zu züchten. Rützler rechne
zwar nicht damit, dass wir "schon morgen Würmer oder Heuschrecken auf
unseren Tellern haben", doch Esskultur wandle sich stetig , deshalb
könnten Insekten durchaus eines Tages zu unseren Nahrungsmitteln
gehören: "Rohen Fisch zu essen war für die meisten Menschen in
Deutschland vor ein paar Jahrzehnten auch noch völlig undenkbar. Und
heute gibt es an jeder Ecke eine Suhsi-Bar", so Rützler.
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