(ots) - Hundert ausgewählte Meisterzeichnungen aus dem
umfassenden Bestand der Sammlung Leopold zeigt das Leopold Museum ab
sofort in der Ausstellung "LINIE & FORM".
Zwtl.: 100 Blätter höchster Qualität
Leopold Museum Direktor Franz Smola und der renommierte
Kunsthistoriker Fritz Koreny haben aus der von Rudolf Leopold
innerhalb weniger Jahrzehnte sukzessiv erworbenen Sammlung einhundert
Blätter höchster Qualität ausgewählt In der Aufarbeitung der teils
wenig erforschten Blätter hat Birgit Summerauer wertvolle
Grundlagenarbeit geleistet. Neben Höhepunkten der Kunst um 1900,
allen voran Werke von Gustav Klimt, Egon Schiele und Alfred Kubin,
wurden auch selten gezeigte Blätter der österreichischen Kunst des
20. Jahrhunderts ausgewählt, ergänzt durch Beispiele internationaler
Kunst, nämlich von Lovis Corinth, Ferdinand Hodler, George Minne,
Ernst Barlach und Otto Dix.
Zwtl.: Präsentation der Sammlung im neuen Kontext
Leopold Museum Managing Director Peter Weinhäupl: "Einer der
Schwerpunkte der aktuellen und kommenden Ausstellungstätigkeit des
Leopold Museum ist die Präsentation der Sammlung im neuen Kontext.
Sowohl die vor kurzem eröffnete Schau "TROTZDEM KUNST!", die sich den
Schicksalen österreichischer Künstler im Ersten Weltkrieg widmet, als
auch die neue Ausstellung "LINIE & FORM" schöpfen aus dem
beeindruckenden Bestand der Sammlung Leopold." Die wissenschaftliche
Aufarbeitung der Sammlung soll laut Weinhäupl in den nächsten Jahren
forciert, der Sammlungsbestand verstärkt in all seinen Facetten
präsentiert werden. 2015 wird eine völlig neue Annäherung an EGON
SCHIELE einen wichtigen Schwerpunkt bilden. Im Jahr darauf soll die
außereuropäische Kunst aus der Leopold-Sammlung erstmals umfassend
präsentiert werden.
Zwtl.: "Faszination der Unmittelbarkeit"
Für Ausstellungskurator Franz Smola steht bei dieser umfassenden
Ausstellung die "Faszination der Unmittelbarkeit, die
Prozesshaftigkeit der Zeichnung" im Mittelpunkt. Smola: "Wir können
dem Künstler über die Schulter schauen." Auch die "technische
Virtuosität" der Meisterhand kann man dabei in den verschiedensten
Anwendungsmöglichkeiten der Zeichenkunst bestaunen, von der Skizze
über die Porträtstudie bis hin zur autonomen Zeichnung.
Zwtl.: Klimt, Schiele, Kubin: umfangreiche Bestände
Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, rückt aber auch
Werkgruppen einzelner Künstler in den Mittelpunkt, die mit ihren
Zeichnungen in der Sammlung besonders umfangreich vertreten sind, wie
etwa Klimt, Schiele oder Kubin.
Zwtl: Josef Engelharts Studien, Unheimliches von Kubin, Entwürfe
der Wiener Werkstätte
Den Auftakt der Ausstellung bildet eine virtuose farbige
Kreidezeichnung Josef Engelharts, einem zarten vornübergebeugten
weiblichen Akt, der an Degas erinnert und mit dem Parisaufenthalt des
Künstlers in Verbindung gebracht werden kann. Eine umfangreiche
Gruppe bilden die Blätter Alfred Kubins, der, so Elisabeth Leopold,
"in der Wien 1900 Präsentation des Hauses nicht von ungefähr mit der
Psychoanalyse in Verbindung gebracht wird." Einen interessanten
Seitenblick wirft die Schau auf Entwurfszeichnungen der Wiener
Werkstätte, so etwa von Josef Hoffmann, Kolo Mosers oder Dagobert
Peche.
Zwtl.: Best of der österreichischen Zeichenkunst der 1920er und
30er Jahre
Kuriose Tierstudien von Ludwig Heinrich Jungnickel oder Oskar
Laskes köstliche "Giraffendame", Entwurf für eine verlorene
Dekoration des Wiener Jörgerbades, begeistern. Immer wieder
faszinierend ist die durchgehend hohe Qualität der österreichischen
Zeichnung in den 20er und 30er Jahren, wie anhand von Blättern von
Anton Kolig, Anton Faistauer oder Herbert Boeckl dargelegt. Großartig
das Spektrum von Franz Sedlacek, von dem eine bravouröse Bergstudie
und völlig konträr dazu ein furchterregendes "Groteskes Tier" (1936)
zu sehen ist. Berührend Josef Flochs 1943 im amerikanischen Exil
gezeichnete Blatt der Tochter des Künstlers. Das nach dieser
Zeichnung entstandene Gemälde wurde später überarbeitet, die
ursprüngliche Fassung ist nur in Schwarzweißabbildungen erhalten.
Zwtl.: Kunst nach 1945 und beeindruckend Installation von Hannes
Mlenek
Die Kunst nach 1945 ist u.a. mit Zeichnungen von Hans Fronius
(Korb mit Fischen) oder einem frühen Blatt von Arnulf Rainer (um
1950), das ein dem phantastischen Realismus nahestehenden
"Mikrokosmos" zeigt, noch ehe Rainer sich der Abstraktion zuwandte.
Abstrahierende Werke von Oswald Oberhuber, Wolfgang Hollegha oder
Karl Anton Fleck leiten schließlich zu einer Arbeit von Hannes Mlenek
über, der die Ausstellungsräume auch mit einer eigens für die
Ausstellung entstandenen Intervention bespielt und im Atrium mit
einer monumentalen Installation überrascht. Eine gewaltige
skulpturale "Zeichenhand" leitet zu den Strichgeflechten von Mleneks
"fragmentierten Körpern" über. Der Künstler zeigt sich begeistert,
sich hier, umgeben "von tollen Namen" mit seinen Künstlerkollegen
auseinandersetzen zu dürfen. Fast meint man ob der Wucht des Striches
eine zeitgemäße Interpretation von Michelangelos Erschaffung des
Menschen (Sixtinische Kapelle) vor sich zu haben. Mlenek: "Nicht der
Stift oder die Kreide sind das Hauptwerkzeug des Meisters, sondern
die menschliche Hand". Oder wie es Peter Weiermair formulierte: "Hier
endet die Linie nicht dort, wo der Arm aufhört, sondern dort wo der
Gedanke die Linie verlässt."
Zwtl: Linie & Form: Infos zur Ausstellung
Ausstellung: Die Ausstellung LINIE & FORM ist von 23. Mai bis 20.
Oktober 2014 zu sehen und täglich von 10 bis 18 Uhr, Do, 10-21 Uhr
geöffnet. September, Oktober ist die Schau an Dienstagen geschlossen.
Katalog: Zur Ausstellung ist ein reich bebildeter Katalog
erschienen, "LINIE & FORM. 100 Meisterzeichnungen aus der Sammlung
Leopold, herausgegeben von Franz Smola und Fritz Koreny mit Beiträgen
von Franz Smola, Fritz Koreny und Birgit Summerauer, 216 Seiten, 150
Abbildungen, erhältlich im Leopold Museum Shop;
Führungen: Gratisführungen zur Ausstellung finden an Samstagen um
15 Uhr statt. Franz Smola lädt am Do, 18. September 2014 um 18 Uhr
zur Kuratorenführung.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
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Rückfragehinweis:
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