(ots) - Der Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren
mindestens 44-mal Waffen und Munition gestohlen worden, ohne dass
Spuren eines Einbruchs vorzufinden waren. Das geht nach Informationen
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe)
aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken
hervor. Danach räumte die Regierung einen einzigen Einbruch mit
Munitionsdiebstahl ein. Dabei hätten im Februar diesen Jahres
Einbrecher bei den Fallschirmjägern in Seedorf 34 881 Patronen
Handwaffenmunition verschiedener Kaliber aus zehn aufgebrochenen
Munitionsbehältern entwendet. Die Täter seien weiterhin unbekannt.
Die Linken-Abgeordnete Katrin Kunert warf der Bundesregierung
Verdunklungstaktik vor. Diese ziehe sich darauf zurück, dass sie
einen Munitionsverlust erst dann als Diebstahl verzeichne, wenn auf
Grund polizeilicher Ermittlungen dafür ein Nachweis vorliege. Weil
die Regierung allerdings selbst von "unrechtmäßig angeeigneter
Munition" und von 44 Fällen des Diebstahls von Waffen, Waffenteilen
und Munition spricht, lässt das für Kunert nur die Schlussfolgerung
zu, dass "offensichtlich das eigene Bundeswehrpersonal im großen Stil
Munition und Waffen klaut". Dafür spreche auch eine überraschend hohe
Zahl von 138 000 Sicherheitsüberprüfungen. Dabei waren nach Angaben
der Regierung in den letzten zehn Jahre bei 685 Personen
"Sicherheitsrisiken" entdeckt worden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621