(ots) - Soll das etwa Spaniens Zukunft sein: ein Land der
Kellner und Dienstboten, das an der Meeresküste den Rentnern und
Sommerfrischlern aus dem übrigen Europa billig Licht und Wärme
spendet? In seinem Interview für die Tageszeitung "neues deutschland"
(Dienstagausgabe) hat der spanische Schriftsteller Rafael Chirbes der
EU einiges vorzuwerfen. "Hilfreich wäre es gewesen, nicht die lokale
Industrie zu schleifen, nicht die kleinen Unternehmen zu bedrängen,
nicht zuzulassen, dass die Banken einiger europäischer Länder das
Geld mit Null Kosten herausziehen, um es dann den Regierungen
Südeuropas und den Privatleuten mit schaurig hohen Zinsen zu geben.
Es sieht nicht so aus, als ob die Sparsamkeit, die Deutschland
predigt, auch die Interessen seiner Banken betrifft. Der spanische
Risikozuschlag lag bei bis zu 26 oder 36 Punkten. Und das übersetzt
sich in Milliarden an Zinsen, die der einfache Bürger zahlt."
In seinem neuen Roman "Am Ufer" (Verlag Antje Kunstmann) erzählt
Rafael Chirbes von den Verlierern und den Verheerungen, die die
geplatzten Immobilienträume an der spanischen Mittelmeerküste
angerichtet haben.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715