(ots) - Carolina Vera setzt auf Weiblichkeit und
Beharrlichkeit
Schauspielerin stört sich nicht am Wörtchen "sexy" und beißt sich
gerne fest - Nur positive Erinnerungen an Dreharbeiten mit Dustin
Hoffman
Osnabrück.- Schauspielerin Carolina Vera stört es nicht, wenn sie
in ihrer Rolle als Staatsanwältin Emilia Álvarez im Stuttgarter
"Tatort" von Kritikern als "sexy" beschrieben wird. "Das finde ich
super. Ich bin eine Frau, und ich stehe total zu meiner
Weiblichkeit," sagte die 41-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstagausgabe).
Ebenso setzt Vera allerdings auf ihre Beharrlichkeit: "Ich
verfolge Absichten, da ist etwas in meinem Kopf, das ich mir wünsche.
Und dann bleibe ich auch dabei, da kann passieren was will. Ich beiße
mich fest und lasse erst wieder los, wenn ich es habe, es geschafft
habe, erschaffen habe oder davon ablassen will."
Schon als Zehnjährige musste sie es schaffen, die Heimat zu
verlassen und auf einem anderen Kontinent Fuß zu fassen - damals
siedelte sie zusammen mit ihrer Mutter aus dem chilenischen
Valparaíso nach Berlin über: "Wir kamen aus einer Diktatur, in der an
jeder Straßenecke Militär stand, man nach einer bestimmten Uhrzeit
das Haus nicht mehr verlassen durfte und an manchen Abenden alle
Fernsehkanäle gleichgeschaltet wurden und dann Pinochet stundenlang
redete - an die Schimpfwörter, die er beim Reden benutzte, kann ich
mich heute noch gut erinnern. Und dann kamen wir in eine Stadt, die
durch eine Mauer geteilt war."
Ihrer Mutter habe sie es zu verdanken, dass sie sich schnell
akklimatisierte, erinnerte sich die Schauspielerin: "Sie hat etwas
Intelligentes getan: Sie hat mich das erste Halbjahr der fünften
Klasse nicht in die Schule gesteckt, sondern ist jeden Tag mit mir
raus auf die Straße, in die Stadt, in die Cafés und hat den Kontakt
gesucht. Sie hat mich ganz normale Sachen machen lassen wie Zeitungen
kaufen oder Kaffee bestellen. Ich habe die Sprache also nicht in der
Schule gelernt, sondern im Leben."
Zu ihren schönsten beruflichen Erfahrungen zählen die Dreharbeiten
zu Tom Tykwers Film "Das Parfüm", in dem sie die Traumfrau von Dustin
Hoffman spielte. Den Hollywoodstar erlebte sie damals von seiner
sympathischsten Seite: "Er hat das ganze Team unterhalten und zum
Lachen gebracht. Zauberhaft. Und vor allen Dingen fand ich ihn
nahbar. Von diesen ganzen Allüren, die man Hollywoodstars nachsagt,
war nichts zu spüren."
Am Ostermontag ist Carolina Vera im ZDF in der Hauptrolle der
zweiteiligen Pilcher-Verfilmung "Mein unbekanntes Herz" zu sehen.
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