PresseKat - Schwäbische Zeitung: Kommentar: Umparken im Kopf

Schwäbische Zeitung: Kommentar: Umparken im Kopf

ID: 1042627

(ots) - Kann sich noch jemand an den netten Herrn Klopp
erinnern? Als er der heimliche Hauptdarsteller auf der Bregenzer
Seebühne beim ZDF-EM-Studio 2008 war? Moderator Johannes B. Kerner
plapperte, Referee Urs Meier referierte - und Jürgen Klopp sammelte
mit Wissen und Witz Sympathiepunkte.

Drei Jahre lang hatte das ZDF ihn als Experten beschäftigt - und
seine Popularität, die ihm lukrative Werbeverträge ermöglichte, hat
er auch diesem Engagement zu verdanken. Klopp war 2006 ein bisschen
Sommermärchen, Klopp war zwei Jahre später ein bisschen
Vize-Europameister. Passé! Der eigentlich humorvolle Mann ist bei
öffentlichen Auftritten nur noch selten nett. Bei den Referees sind
die Ausraster des fachlich überragenden Dortmunder Trainers
gefürchtet. Am Spielfeldrand ist er ein Grenzgänger. Im Anschluss an
verlorene Spiele verliert er gerne auch mal die Contenance.

Am Mittwochabend, ZDF-Reporter Jochen Breyer hatte ihm nach dem
0:3 in Madrid eine blöde Frage gestellt, war es wieder so weit.
Ebenso arrogant wie aggressiv fuhr Klopp den jungen Mann an. Breyer
hatte gesagt: "Die Sache ist durch, oder Jürgen Klopp?" Danach schoss
der Coach verbal schärfer als all seine Kicker auf dem Platz. Es
fielen Worte wie "doof" und "weghauen"; hinterher pfefferte er das
Mikrofon auf den Tisch. Vor ein paar Wochen hatte er Breyers Kollegin
Claudia Neumann angefahren, sie mache "Urlaub" im Stadion. Mit Oliver
Kahn, dem aktuellen ZDF-Experten, hatte er sich gestritten. Bayern
Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hatte er über Gebühr
abgekanzelt. Die Liste ließe sich lange fortsetzen.

Sollte Klopp glauben, mit derartigen Pöbeleien volksnah
rüberzukommen und sein Image als "Typ" zu schärfen, täuscht er sich.
Sollte er seine Entgleisungen mit Emotionalität verwechseln, muss er
lernen, sich so zu verhalten, dass er keinen anderen Menschen




beleidigt oder bedrängt - wie jeder andere Bürger auch. Wie wirbt er
so schön für einen Autobauer? Umparken im Kopf! Das würde ihm, der
vielen Kindern noch immer als Vorbild dient, guttun.



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Datum: 03.04.2014 - 21:32 Uhr
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