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Lausitzer Rundschau: Die Russland-Versteher

Warum Schmidt, Schröder& Co. Moskaus Politik verteidigen

ID: 1039688

(ots) - Kann ein erfahrener Mann wie Helmut Schmidt
daneben liegen, wenn man schon Gerhard Schröder nicht glauben will,
der sein Geld in Rubel verdient? Oder ein aufrichtiger Sozialdemokrat
wie Erhard Eppler? Würde er gefragt, auch Helmut Kohl redete wohl von
der gebotenen Rücksichtnahme auf russische Umkreisungsängste, so wie
sein einstiger Sicherheitsberater Horst Teltschik. Alles große
Geostrategen. Es gibt in Deutschlands politischer Elite eine Schicht
von Russland-Verstehern, die angesichts der Krim-Krise zu einer
ausschließlich globalen sicherheitspolitischen Betrachtungsweise
neigt. Eine solche Betrachtungsweise lässt von jeher sowohl das
Schicksal kleiner Staaten und Völker außer Acht als auch natürlich
das Recht des einzelnen Menschen. Motto: Wo gehobelt wird, fallen
eben Späne. Diese Haltung ist im Kalten Krieg entstanden und hatte
dort eine gewisse Berechtigung. Man stand unter der atomaren
Bedrohung, immer ging es um den Weltfrieden. Gleichgewicht des
Schreckens und Wandel durch Annäherung - das funktionierte nur durch
Respekt auch vor Unrechtsregimen. Die Äußerungen von Schmidt,
Schröder und Teltschik stehen klar in dieser Tradition. Da ist Putin
ein Führer, den es auch mit seinen irrwitzigsten Denkstrukturen noch
zu respektieren gilt - eben weil Russland eine Weltmacht ist, weil es
um angeblich Größeres geht. Das Empörende ist, dass sich diese Leute
auch noch für klug halten. Dabei kann man den Mauerfall und den
Zusammenbruch der Sowjetunion mit gutem Recht auch als das Gegenteil
einer bloß geopolitischen Außenpolitik verstehen: Als den Sieg des
Freiheitskampfes vieler einzelner Menschen über Geostrategie. Moral
schlägt Machtpolitik, manchmal jedenfalls. Es hat in Europa, mit
Ausnahme des Balkans, seit dem Fortfall der Blöcke eine schnelle
Zivilisierung der Politik gegeben, ganz sicher in der jungen




Generation. Der Austausch nimmt zu, die Bedeutung von Grenzen,
Nationen und Völkern schwindet. Die EU lag aus dieser Sicht überhaupt
nicht daneben, als sie Kiew eine stärkere Kooperation anbot. Sie
übersah nur, wie zurückgeblieben, eifersüchtig und verletzt das
Nachbarland Russland und sein Präsident noch waren, wie aus der Zeit
gefallen. Das Vorgehen der EU in der Ukraine war vielleicht naiv.
Aber moralisch nicht falsch. Neben den Russland-Verstehern und den
Russland-Naiven gibt es noch eine dritte Gruppe, die Russland-Kunden.
Solche wie Siemens-Chef Joe Kaeser, der mitten in der schärfsten
Krise Putin trifft, ihm für die Olympischen Spiele gratuliert und
die Krim-Annexion unter "kurzfristige Turbulenzen" verbucht. Kaeser
redete allen Ernstes von einer "Werte"-Partnerschaft mit Russland.
Oder meint er Wertpapiere?



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Datum: 28.03.2014 - 20:40 Uhr
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