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Neue Westfälische (Bielefeld): Deutschlands Rolle in der Welt
Zulegen, aber mit Bedacht
CARSTEN HEIL

ID: 1026461

(ots) - Der Ruf nach Deutschland wird lauter in der
Welt. Auf der internationalen Bühne ist die Forderung, die Deutschen
sollten sich entsprechend ihrer wirtschaftlichen und politischen
Stärke intensiver in die Geopolitik einmischen, immer deutlicher zu
hören. In dieser Woche wiederholt vom amerikanischen Großinvestor
George Soros. Gleichzeit steuert der Konflikt in der und um die
Ukraine auf Zustände zu, wie sie im Kalten Krieg üblich waren.
Russland lässt Kampfjets aufsteigen und an der Grenze zur Ukraine
fliegen, auf der Krim könnte die russische Schwarzmeerflotte
auslaufen und zusätzlich für Verunsicherung sorgen. Muskelspiele
bisher, aber solche Verhaltensweisen haben in der Geschichte oft zum
Krieg geführt. Heute muss es gar nicht zu einem Krieg kommen, um
schwere Schäden anzurichten. Schon die konkrete Furcht davor wird die
Finanzmärkte erschüttern und eine wirtschaftliche Talfahrt
herbeiführen. Genau in dieser Zeit werden die Deutschen von außen
gedrängt, mehr Verantwortung zu übernehmen. Und deutsche Politiker
nehmen den Ball gern auf, vorsichtig erst, aber immer entschlossener.
Über die Bundespräsidenten Horst Köhler vor Jahren und Joachim Gauck
bis zu Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in diesen Tagen.
Tatsächlich nutzt Deutschland sein gewachsenes Gewicht. Außenminister
Frank-Walter Steinmeier war direkt an den Verhandlungen in Kiew
beteiligt. Deutschland gehört zur Verhandlungsgruppe um das iranische
Atomprogramm, gestern verhandelte Steinmeier in den USA um die
Zukunft der Ukraine. Beim Gefangenenaustausch im Nahen Osten
vermittelte schon oft ein deutscher Diplomat. Angela Merkel hat in
dieser Woche in London einen hervorragenden Auftritt gehabt. Richtig
so. Doch das ist nicht gemeint, wenn von mehr Verantwortung für
Deutschland die Rede ist. Gemeint ist dann mehr Geld, mehr




militärische Beteiligung und letztlich mehr tote deutsche Soldaten.
Darüber müssen sich die Deutschen klar sein, die sich doch
mehrheitlich bequem eingerichtet haben und Militäreinsätze ablehnen.
Aber sie müssen sich auch darüber bewusst werden, dass sie nicht nur
wirtschaftlich verdienen können und sich sonst fein raus halten. Das
nehmen die Partner auf die Dauer übel. Auch auf diese Weise kann sich
ein Land isolieren. Nun rächt es sich, dass die Strukturen in EU und
Nato nach dem Ende des Kalten Krieges nicht wirklich angepasst worden
sind. Teilinteressen herrschen in beiden Bündnissen vor. Die gilt es
zu überwinden - oder zu akzeptieren und dennoch zu handeln. Wer stark
ist, muss hin und wieder nachgeben können. Dazu ist aber ein Umdenken
der Menschen im Land erforderlich. Die Politik scheint deutlich in
diese Richtung unterwegs zu sein. Es ist richtig, dass Deutschland
mehr Verantwortung übernehmen und den Preis bezahlen muss. Auch
Verhandlungsgewicht erlangt ein Land nur, wenn es im Zweifel auch
bereit ist, Konsequenzen zu tragen. Aber das darf nur mit den
Partnern gehen. Ein deutscher Sonderweg muss weiter ausgeschlossen
bleiben.



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Datum: 28.02.2014 - 20:00 Uhr
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