(ots) - Vielen Dank für die herrlichen Filme!
Wenn Michelle Pfeiffer in den "Fabelhaften Baker Boys" auf dem
Flügel liegt und singt, macht seine laszive Kamera sie zum Sexsymbol.
Wenn Margit Carstensen als "Martha" auf Karlheinz Böhm trifft,
verstrickt seine unglaubliche Kamerafahrt das Paar in ein grausames
Schicksal.
Viele Bilder von Michael Ballhaus sind so virtuos, dass sie als
Lehrbeispiele der Kameraführung in den Kanon eingehen. Die
360-Grad-Fahrt ist sein Markenzeichen. Sein grandioser
Einfallsreichtum aber ist erst deshalb so wertvoll, weil Ballhaus ihn
in den Dienst der Geschichte stellt. Seine Bilder haben etwas zu
sagen. Und statt Könnerschaft auszustellen, bleibt Ballhaus ein
Partner der Schauspieler - denen er Raum gibt.
Diese solidarische Haltung machte ihn zum idealen Gegenüber von
Fassbinder, mit dem er in zehn Jahren 16 Filme dreht. Auch in
Hollywood pflegt er langjährige Arbeitsbeziehungen, etwa zu Scorsese;
ihre letzte Zusammenarbeit holt den Oscar: "Departed".
Bei all dem ist Ballhaus einer der rücksichtsvollsten Menschen der
Filmwelt geblieben. Selbst seinen Abschied vom Kino meldet er höflich
an. Sodass wir die Gelegenheit haben, ihm offiziell zu sagen: Herr
Ballhaus, vielen Dank!
Daniel Benedict
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