(ots) - Nico Hofmann: Hitler-Serie für RTL noch nicht
beschlossene Sache
Filmproduzent: An diesem Punkt bin ich noch nicht - Noch keine
Verträge unterschrieben - "Wulff-Film in ARD und ZDF nicht
platzierbar"
Osnabrück.- Die geplante RTL-Serie über Adolf Hitler ist nach
Worten des zuständigen Produzenten Nico Hofmann noch nicht
beschlossene Sache. "Es sind keine unterschriebenen
Produktionsverträge da, sondern Developmentverträge - die Entwicklung
wird gemeinsam von RTL und uns finanziert," sagte der Vorsitzende der
Geschäftsführung der UFA Fiction der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag).
Noch sei er sich seiner Sache nicht sicher, erklärte Hofmann
weiter: "Auch nach der Erfahrung, die ich mit ,Unsere Mütter, unsere
Väter' im Ausland gemacht habe, muss ich sagen: Dieses Projekt
beginne ich erst, wenn ich mir ganz sicher bin: Erst wenn alles
stimmt, von Casting über Regie und Kameraästhetik, alles muss zu
hundert Prozent stimmen, was wir da machen. An diesem Punkt bin ich
noch nicht."
"Wir sind noch in der Bucharbeit, sie ist unglaublich komplex,"
betonte Hofmann. "Wir liegen jetzt bei 600 Seiten Drehbuch, die ich
letzte Woche gelesen habe. Wir haben einen immens großen
internationalen Beraterstab. Bei einem solchen Projekt darf natürlich
überhaupt nichts schiefgehen. RTL-Chef Frank Hoffmann und ich
entwickeln das Projekt gemeinsam und werden im Sommer eine
Entscheidung treffen, ob wir in Produktion gehen. Das Programm muss
hieb- und stichfest sein." Es gehe dabei nicht um ein Event, sondern
um eine Demystifizierung Hitlers.
Das am Dienstagabend bei Sat.1 ausgestrahlte Dokudrama "Der
Rücktritt" über Ex-Bundespräsident Christian Wulff hätte Hofmann
lieber bei ARD oder ZDF als bei einem Privatsender gezeigt: "Mir wäre
wesentlich wohler, wenn wir damit im öffentlich-rechtlichen Programm
wären. Zumal der Film eine ganz eigene Sogkraft entwickelt, die durch
die Werbung massiv unterbrochen wird."
Bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten aber konnte Hofmann
mit dem Projekt nicht landen: "Ich würde sagen, der Film wäre dort
auch in einem Jahr nicht besser platzierbar gewesen. Eine
öffentlich-rechtliche Redaktion hat klar gesagt, sie wolle mit dem
Film nicht in ein laufendes Verfahren eingreifen. Ich habe dann
gegenargumentiert, dass der Film das gar nicht tut. Wir haben uns auf
diese Klammer der 68 Tage bezogen. Bei vielen anderen Sendern
bekommen Sie keine wirkliche Begründung. Ich vermute einfach, dass es
eine zu große Hemmschwelle auch vor einer möglichen Reaktion im
Rundfunkrat war."
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