(ots) - Südwest Presse Ulm,
KOMMENTAR zu TEBARTZ-VAN ELST
Wenn es noch jemanden gibt, der es gut meint mit Franz-Peter
Tebartz-van Elst, kann dieser Mensch dem Limburger Bischof nur raten:
Nimm Deine Mitra und geh! Nur durch freiwilligen Rückzug, durch ein
Zeichen der Einsicht also, kann Tebartz-van Elst die katholische
Kirche vor noch mehr durch ihn verursachten Schaden bewahren. Denn
sofern jüngste Medienberichte stimmen, woran kaum Zweifel bestehen:
Das war's für Tebartz-van Elst - und seinen Generalvikar gleich mit.
Die Dreistigkeit, mit der im Bistum Limburg offenbar versucht worden
ist, die wahren Kosten für das neue Diözesanzentrum mit Bischofssitz
zu verschleiern, ist unfassbar. Das muss man sich auf der Zunge
zergehen lassen: Kirchlicher Würdenträger verwendet Stiftungsgelder,
die der Unterstützung bedürftiger Familien dienen sollen, um
Baurechnungen zu bezahlen; und das, damit keiner merkt, dass der Bau
teurer wird. Selbst wenn der Bischof damit nicht gegen weltliche
Gesetze verstoßen haben sollte, das achte und neunte Gebot hat er in
jedem Fall gebrochen. Ganz zu schweigen vom tiefen Vertrauensbruch.
Der Abschied Tebartz-van Elsts löst freilich nicht das dahinter
steckende Problem der katholischen Kirche: Was ist das für ein
antiquiertes Patriarchal-System der Unkontrolliertheit, das solche
Finanzpraktiken zulässt, die erst eine Untersuchungskommission
aufdeckt? Dieser Apparat hat spätabsolutistische Züge. Zeit, ihn zu
reformieren.
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