(ots) - Wie gesamtdeutsch ist der Kanon?
Bei der Berlinale hagelt es Preise - auch solche, die gar nicht
von der Berlinale kommen. Die Berliner Industrie- und Handelskammer
hat zum Beispiel gerade eine "Paula" an Corinna Harfouch vergeben.
Die Auszeichnung würdigt Verdienste um den gesamtdeutschen Film; sie
geht an Künstler, deren Karriere bei der DEFA begonnen hat und immer
noch andauert.
Benannt ist sie nach einem der größten Ost-Kultfilme: "Die Legende
von Paul und Paula". Das gibt der Veranstaltung in diesem Jahr einen
leicht bitteren Beiklang. Der "Paul" des Klassikers war bekanntlich
Winfried Glatzeder, dessen gesamtdeutsche Karriere ihn über die
Karl-May-Festspiele gerade ins Dschungelcamp geführt hat.
Schöner kann man Glanz und Elend der DEFA-Stars nicht auf dem
Punkt finden: "Paula" ehrt die Gewinner, "Paul" erinnert an den
Absturz, den eben auch manch eine der alten Größen erlitten hat. Denn
auch wenn viele heutige Stars aus dem Osten kommen: Der Ruhm der
großen DEFA-Werke ist beim breiten Publikum leider nie gesamtdeutsch
geworden. Die "Paula" ist ein Versuch, das zu ändern. Wie
hoffnungsvoll er ist, steht auf einem anderen Blatt.
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