PresseKat - Weser-Kurier: Zum Thema Chancengleichheit im Sport schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Weser-Kurier: Zum Thema Chancengleichheit im Sport schreibt der Bremer WESER-KURIER:

ID: 1013411

(ots) - Höher, schneller, weiter. Das ist das Grundprinzip
des Sports. Man kann den Sport im Grunde vergessen, wenn es außer
Kraft gesetzt wird. Das Prinzip jedoch ist bedroht. Was ist es noch
wert, wenn seine wichtigste Voraussetzung wegbricht: die Fairness?
Der Weitspringer Markus Rehm ist weit davon entfernt zu betrügen. Er
trainiert hart und ist nach einem tragischen Unfall auf eine Prothese
angewiesen. Wie der Sehschwache auf seine Brille. Die Frage, ob sein
Karbonbein ihm einen Vorteil gegenüber der unversehrten Konkurrenz
verschafft, führt auf kurzem Wege zu einem wachsenden Dilemma des
Sports. Die gesunde Konkurrenz macht nämlich ziemlich kranke Sachen.
Um höher, schneller, weiter zu kommen, wird nicht nur hart trainiert.
Nicht wenige tricksen und experimentieren. Klassisches Doping findet
seine Steigerung im unsichtbaren Gendoping oder im sogenannten
Technodoping, der Manipulation sämtlicher Geräte. Rehm ist auf sein
Hilfsmittel angewiesen - und tritt in eine Szene ein, in der alles
auf seine leistungssteigernde Wirkung geprüft wird. Längst geht es
dabei nicht mehr nur um Skiwachs oder Rennanzüge. Es geht um den
menschlichen Körper selbst. Wenn Schwimmer sich eine Glatze
verpassen, um flinker durchs Wasser gleiten zu können, mag das noch
lustig wirken. Wenn - wie Insider berichten - sich Athleten ohne
medizinische Indikation operieren lassen, um bessere
Hebelverhältnisse zu erlangen, als die Natur es vorsah, dann ist das
was? Genau, Frankenstein. Rehm will keinen Ärger, der
Leichtathletik-Verband auch nicht. Klärung statt Konflikt lautet die
Devise. Ähnlich fing es bei Oscar Pistorius an, das war auch gut so.
Das Recht auf einen gemeinsamen Wettkampf mit Nichtbehinderten wurde
schließlich höher eingestuft als die Angst vor den Vorteilen der
Superprothesen. Davongelaufen ist Pistorius ja auch nicht allen, Rehm




hat es auch noch nicht auf acht Meter gebracht im Weitsprung, trotz
jahrelangen Übens. Doch der Konflikt des Sports ist längst da. Fast
möchte man ein anderes Prinzip aus seiner Mottenkiste holen, wenn das
Höher-Schneller-Weiter immer mehr Nebenwirkungen auslöst. Das Prinzip
lautet: Dabeisein ist alles.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  KENSTON Sport GmbHübernimmt Vermarktung der Märkische Oderzeitung: Die
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 31.01.2014 - 20:26 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1013411
Anzahl Zeichen: 2545

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bremen



Kategorie:

Sport



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Weser-Kurier: Zum Thema Chancengleichheit im Sport schreibt der Bremer WESER-KURIER:"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Weser-Kurier (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Weser-Kurier