(ots) - Ist ein Nationalpark erst einmal auf den Weg 
gebracht, dann werden die Zeit und die Natur ein Übriges zum Gelingen
beitragen. Das ist ein Trugschluss, wie die Entwicklungen in der 
Eifel zeigen. Es sind zwei Aspekte, die beispielhaft für die 
Schwierigkeiten sind, ein ökologisches Großbiotop aufzubauen. 
Zunächst ist da die forstwirtschaftliche Seite: Im September hat es 
in der Eifel einen Fichten-Kahlschlag auf der Fläche von mehr als 
zwölf Fußballfeldern gegeben. Insider vermuten, dass die Abholzung in
Zusammenhang mit den Holzlieferschwierigkeiten des Landes steht. 
Sogar die Staatsanwaltschaft ermittelte. Forstexperten den Landes 
sprechen von einer notwendigen Maßnahme. Wie dem auch sei: Das 
Etikett »Nationalpark« schützt nicht vor massiven Eingriffen. Und 
dann sind da die oft überzogenen Erwartungen. Wer glaubt, innerhalb 
eines Jahrzehnts einen Naturwald zu erhalten, sollte seine Ungeduld 
zähmen. Wo der Mensch in Jahren rechnet, tut die Natur dies in 
Generationen. Das sind die Lehren für OWL: Sollte es hier jemals 
einen Nationalpark geben, wird es Menschenalter dauern, bis er seinen
Namen verdient.
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