(ots) - Beim Thema Senioren am Steuer wird vor allem eines 
deutlich: die große Angst in Politik und Gesellschaft, einer 
zahlenmäßig bedeutenden und wachsenden Gruppe auf die Füße zu treten.
Mit dem bösen Wort von der "Altersdiskriminierung" hat die 
Senioren-Lobby in Zeiten politischer Überkorrektheit ein 
Totschlagargument. Dabei sprechen die Fakten eine deutliche Sprache. 
Senioren sind in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil zwar in relativ
wenige Unfälle verwickelt - dafür ist ihre Fahrleistung aber auch 
deutlich niedriger. Fahrer ab 65 Jahren trifft zu 67 Prozent die 
Hauptschuld, wenn sie an Unfällen mit Personenschaden beteiligt sind,
mit steigender Tendenz ab 75 Jahren. Niemand unterstellt deswegen, 
dass jeder ältere Mensch fahruntüchtig ist. Aber unumstritten ist, 
dass im Alter viele Fähigkeiten nachlassen, die zum Autofahren 
unerlässlich sind. Deshalb sollten Autofahrer ab einem bestimmten 
Alter in gestaffelten Intervallen zu einem Gesundheitscheck 
verpflichtet werden, der über eine Verlängerung der Fahrerlaubnis 
entscheidet. Die Niederlande, Schweden, Großbritannien oder Spanien 
praktizieren das längst. Auf freiwillige Einsicht zu setzen ist 
ehrenwert, funktioniert aber nachweislich nur selten. Es kommt ja 
auch - zu Recht - niemand auf die Idee, die zweijährliche 
Hauptuntersuchung eines Autos auf freiwillige Basis zu stellen. 
Bliebe noch das Argument der Mobilität im Alter, vor allem im 
ländlichen Raum - ein unbestrittenes Problem. Das muss angesichts der
weiter alternden Gesellschaft von der Politik durch intelligente 
ÖPNV-Angebote und Ideen für eine Versorgung vor Ort gelöst werden. 
Die Sicherheit aller zu gefährden, weil man dies nicht in Angriff 
nehmen will und außerdem um Senioren-Wählerstimmen bangt, ist absurd.
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Florian Giezewski
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