(ots) - PR-Coup für die Oscars
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences zieht eine
Oscar-Nominierung zurück, wegen unlauterer Eigenwerbung des
nominierten Musikers. Einen Monat vor der 86. Oscar-Nacht posaunt die
Academy damit den Anspruch der eigenen Unbestechlichkeit in die Welt.
Ein guter Witz! Dass im aktuellen Fall mal eine Art der
Qualitätskontrolle gewirkt hat, ist ehrenwert. Die Academy bleibt
trotzdem ein zweifelhafter Club.
Mitglied wird man hier nicht aufgrund von Leistungen, etwa nach
einem Oscar-Gewinn, sondern auf Empfehlung. Wer es geschafft hat,
bleibt bis zum Tod stimmberechtigt, ganz gleich, ob er überhaupt noch
der Filmbranche angehört. Das führt dazu, dass die rund 6000
Mitglieder, und ihre Oscar-Voten, ein soziales Machtgefüge abbilden,
das längst überholt ist. Amerika wird von einem 52-jährigen Schwarzen
regiert, die Oscar-Nacht von alten weißen Männern. Nicht mal die
Academy selbst kann das ändern, obwohl sie es offenbar versucht: Mit
Cheryl Boone Isaacs hat sich der Altherren-Verein gerade eine
schwarze Präsidentin gegeben.
Daniel Benedict
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