Der ADAC ramponiert sein gutes Image mit einer eher unbedeutenden Preisverleihung. Der ADAC befindet sich in Erklärungsnöten: Die Behauptung, dass es nur einen einzigen Sündenbock gebe, wird stark angezweifelt. Besonders ärgerlich dürfte für den ADAC sein, dass mit der eher unbedeutenden Wahl des „Gelben Engels“ auch der Ruf der wichtigen Testberichte beschädigt wurde.
(firmenpresse) -
TEMA-Q hat 508 Personen im Bundesgebiet zu der Manipulationsaffäre des ADAC befragt, die Erhebung hat am 23. Januar 2014 stattgefunden.
Um den Image-Schaden zu begrenzen, hat der ADAC in einer Stellungnahme beteuert, dass der bereits zurückgetretene Kommunikationschef die alleinige Verantwortung trage und alle anderen Führungskräfte von den Manipulationen nichts gewusst hätten.
Die Befragten sind hier sehr skeptisch: Nur jeder zehnte Befragte glaubt dieser Aussage. Auch die Behauptung, dass lediglich die Anzahl der Stimmen gefälscht worden sei, nicht aber die Rangfolge der Ergebnisse, glaubt nur eine Minderheit von 27 %.
Dabei wäre die Manipulation aus Sicht der Autofahrer nicht nötig gewesen, denn für die meisten hat die Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ nur einen geringen Stellenwert.
Doch nicht nur die Preisverleihung des „Gelben Engels“ hat eine gehöriges Problem was die Glaubwürdigkeit anbelangt. Es zeigt sich außerdem, dass die Testberichte, die der ADAC veröffentlicht, überwiegend nicht für unabhängig gehalten werden. Lediglich 32% der Befragten glauben, dass die Tests des ADAC neutral und unabhängig sind, während 49 % dies bezweifeln.
Ein schwacher Trost für den ADAC ist die Tatsache, dass auch Automobil-Fachzeitschriften von vielen nicht als neutral und unabhängig eingeschätzt werden.
Trotz der Affäre denken bislang nur wenige an einen Austritt aus dem ADAC. Die allermeisten - nämlich 86 % - geben an, dass sie trotz der Manipulationsaffäre nicht austreten möchten. Ein Anteil von 4 % beabsichtigt eine Kündigung und 10 % haben erklärt, dass sie zunächst die Aufklärung der Affäre abwarten werden.
Martin Plötz, Niklas Vockenroth
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