(ots) - Die Themen:
Das Sotschi-Projekt:
Eine faszinierende Langzeitdokumentation über die absurdesten
Olympischen Winterspiele aller Zeiten, die geprägt sind von
gefährlichen, menschenverachtenden Widersprüchen: Auf der einen Seite
ein Kurort mit subtropischem Klima, auf der anderen Seite der
unbedingte Wille, die Region zum Wintersportparadies zu machen -
unter Missachtung aller ökologischen Bedenken. Auf der einen Seite
blinde Bauwut, bei der Geld und historisch gewachsene Ortschaften
keine Rolle spielen - auf der anderen Seite Menschen, die ihre Häuser
verlieren und Bauarbeiter, die vergeblich auf ihren Lohn warten. Und
dann sind da noch Ungleichheit, Menschenrechtsverletzungen und eine
vom Terror gebeutelte Region, die vom Polizeiapparat des
Putin-Regimes mit Gewalt niederbügelt wird. "The Sochi-Project - an
atlas of war and tourism in the Caucasus - erzählt die wahren
Geschichten der Menschen im Kaukasus, die Realität hinter der
offiziellen Propaganda des Putin Regimes.
Die unbekannte Seite Nelson Mandelas! - Ein neuer Spielfilm zeigt
die Entwicklung des Friedensnobelpreisträgers vom militanten
Guerillakämpfer zur großen versöhnenden Integrationsfigur Nelson
Mandela - der erste schwarze Präsident Südafrikas, der große
Versöhner, der Friedensnobelpreisträger. So kennen wir ihn. Der Film
"Mandela - der lange Weg zur Freiheit" zeigt jetzt den Nelson Mandela
von dem noch nicht so oft erzählt wurde: der junge Anwalt, der bereit
war, mit Gewalt gegen das Apartheid-Regime zu kämpfen. 1960
erschießen in Sharpville weiße Polizisten 69 unbewaffnete
Demonstranten. Mandela überzeugt die ANC-Führung, dass gewaltloser
Widerstand nichts mehr bringt. Der ANC braucht eine militante
Untergrundorganisation, fordert er und wird der Chef dieser Einheit.
Sie heißt "Unkhonto We Sizwe" - Speer der Nation. Nelson Mandela wird
in Algerien zum Guerilla-Kämpfer ausgebildet. Zurück in Südafrika
verübt er zahlreiche Bombenanschläge. Als er 1963 verhaftet wird,
rechnet er mit dem Todesurteil. Das Urteil lautet dann:
lebenslänglich auf Robben Island. Auf sehr emotionale Weise erzählt
der Film "Mandela - der lange Weg zur Freiheit" Mandelas Wandel vom
friedvollen ANC-Aktivisten zum militanten Guerillakämpfer und von da
zum Versöhner seines Landes. Ein Denkmal für einen der größten
Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts.
Der große alte Mann der deutschen Nachkriegskunst! Karl Otto Götz
zum hundertsten Geburtstag Lang denken. Dann ganz schnell machen.
Pinsel. Rakel. Zack. Zack. Zack. Dabei entstehen Gemälde von
eigentümlicher Spannung. Keine Gegenstände, keine Deutung. Perfekte
Komposition. Das ist die Kunst von Karl Otto Götz - kurz: K.O. Götz
-, dem Urvater des Informel. "Malen ist Rakeln", sagt Götz. Er hat
den Hartgummi-Schieber in die Kunst gebracht. Als Professor an der
Düsseldorfer Kunstakademie setzte er sich für den noch unbekannten
Joseph Beuys ein. Viele seiner Studenten wurden weltberühmt: Sigmar
Polke, Gerhard Richter, HA Schult. Götz war das einzige deutsche
Mitglied der neoexpressiven Künstlergruppe CoBrA. Von den Nazis bekam
er Malverbot, war als Soldat in Norwegen. Am 22. Februar wird Götz
100 Jahre alt. Er hat den ersten und den zweiten Weltkrieg erlebt.
Ein Agnostiker. Obwohl er heute völlig blind ist, malt er noch immer.
"ttt" hat ihn zu Hause und im Atelier besucht.
Theaterwunder, Filmhoffnung und Rotzgöre! Das unglaubliche Talent
der Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer Jasna Fritzi Bauer. Lässiger
Name. Damit fängt es schon mal an. Den Namen vergisst man nicht. Die
Frau aber auch nicht. Eine in Wiesbaden geborene Schweizerin mit in
Berlin sozialisierter Schnauze am Wiener Burgtheater - allein schon
diese Kombi ist großartig! Aber dann ist die 24-jährige Jasna Fritzi
Bauer auch noch eine wunderbare Schauspielerin, eine der besten ihrer
Generation. Sie kann alles spielen: ein Mädchen mit Tourette-Syndrom
in der Feel-Good-Komödie "Ein Tick anders"; eine kämpferische
Russlanddeutsche in "Scherbenpark"; oder eine junge Patientin, die
aus einem DDR-Jugendwerkhof fliegt in "Barbara". Zwischen hellwacher
Komik, Härte und Gefühl ist sie immer voll da. Und immer anders. Das
Lifestyle-Magazin "Interview" hat ihr eine ganze Cover-Story gewidmet
- als coole Diva. Noch vor ein paar Jahren bekam sie im Flugzeug von
der Stewardess ein Kinder-Malbuch in die Hand gedrückt - weil sie so
jung aussieht. Seit 2012 gehört sie fest zum Ensemble des Wiener
Burgtheaters und wurde sofort als beste Nachwuchsschauspielerin für
den Nestroy nominiert. In Wien hat sie Ende Januar Premiere mit dem
"Geisterhaus" nach Isabel Allende. "ttt" ist mit Jasna Fritzi Bauer
durch Wien gezogen.
Zuhören ist das ganze Leben! Abschied von Claudio Abbado - dem
Jahrhundertmusiker
"Mein Name ist Claudio". So stellte er sich den Berliner
Philharmonikern als Nachfolger von Herbert von Karajan vor. Mit
diesem Satz brachte er seine ganze Haltung zum Musizieren, zur Rolle
des Dirigenten zum Ausdruck. Es geht um das gemeinsame demokratische
Erarbeiten der Musik, darum, einander als Gleiche unter Gleichen
zuzuhören und sich ganz in den Dienst der Musik zu stellen. Ein
einfacher und gleichzeitig der höchste denkbare Anspruch. Als scheu
und wortkarg beschreiben ihn Freunde, Bewunderer und Kollegen. Und
gleichzeitig als Mann von ungeheurer Ausstrahlung, Eigenwilligkeit
und Durchsetzungskraft. Der überzeugte Kommunist lehnte sich
öffentlich gegen Berlusconi auf, verordnete seiner Heimatstadt
Mailand als Honorarforderung zum Pflanzen von 90000 Bäumen und setzte
sich unermüdlich für zeitgenössische Komponisten und die Förderung
von jungen Musikern ein. Selten lagen Bescheidenheit, Charisma und
Begabung bei einem Musiker so nah beieinander und gerade das hat ihn
zu dem großen Maestro gemacht, der er war.
Moderation: Max Moor
Redaktion: Sylvia Griss
Pressekontakt:
Agnes Toellner
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