(ots) - Das Anhaltische Theater in Dessau wird zwei Sparten
verlieren, das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung in ihrer Mittwochausgabe. Schauspiel und Ballett sollen bis
zum 1. Januar 2016 abgewickelt sein. Das sieht ein
unterschriftsreifer Vertragsentwurf vor, der zwischen dem
Kultusministerium Sachsen-Anhalts und der Finanzdezernentin von
Dessau, Sabrina Nußbeck (parteilos), ausgehandelt worden ist. Das
sagte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) in einem Interview mit
der Mitteldeutschen Zeitung. Er hält die Entscheidung, Sparten zu
schließen, angesichts der demografischen Entwicklung für
unausweichlich. Die neue Theaterstruktur für Dessau sieht demnach
vor, dass Theaterpädagogik, Puppentheater, das große Orchester und
der Chor erhalten bleiben. Auch ist Dorgerloh zufolge "einiges Geld
eingeplant", um Schauspiel und Ballett einzukaufen, so dass zumindest
ein Vierspartenangebot für das Publikum geboten werden könne, auch
wenn nicht mehr vier Sparten am Haus vorhanden sind. Zugleich
kündigte der Kultusminister an, die gekürzten jährlichen Zuwendungen
des Landes für das Haus in diesem und im nächsten Jahr um jeweils 300
000 Euro, 2016 um 350 000 Euro aufzustocken. Damit soll der
Strukturumbau begleitet und der Ausstieg aus den bisherigen
Haustarifverträgen am Theater erleichtert werden. Zudem könne sich
die Stadt, so Dorgerloh, Aufwendungen für Abfindungen zu 50 Prozent
vom Land erstatten lassen. Dies werde aus Mitteln des Strukturfonds
beglichen. Das Angebot gelte auch für Halle. Hier sollen alle
Sparten erhalten bleiben, allerdings unter der Maßgabe personeller
Kürzungen. Der Generalintendant des Anhaltischen Theaters, André
Bücker, kommentierte die Pläne für Dessau knapp: "Über den Abbau von
Sparten entscheidet der Dessauer Stadtrat - und niemand anderes".
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