(ots) - von Eva Quadbeck
Wer sich die Pläne der Bundesregierung zur Rentenpolitik vor Augen
führt, mag nicht glauben, dass dies ernst gemeint ist. Vorgesehen ist
eine Umverteilung von Jung zu Alt, die noch Generationen spüren
werden. Jede einzelne Maßnahme wäre verkraftbar, in ihrer Summe
jedoch sind sie unmäßig. Im Jahr 2030 sollen die Beitragszahler knapp
zwölf Milliarden Euro zusätzlich aufbringen. Während es für die
Erhöhung der Mütterrente und für die abschlagfreie Rente ab 63 Jahren
jeweils sehr gute Argumente gibt, sind sie sozialpolitisch nicht
zwingend. Denn die Personen, die davon profitieren werden, haben
keine existenziellen Sorgen. Will man solche gesellschaftspolitisch
relevanten Reformen tatsächlich realisieren, muss auch die gesamte
Gesellschaft mit Steuermitteln (und vermutlich Steuererhöhungen)
dafür einstehen. Eine Finanzierung aus der Rentenkasse wird auf Dauer
nicht gelingen. Sozialpolitisch zwingend sind nur die Verbesserungen
bei den Erwerbsminderungsrentnern. Es geht um Menschen, die wegen
Krankheit nicht mehr arbeiten können. Sie benötigen unsere
Solidarität.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621