(ots) - Wer als Zeit- oder Berufssoldat zur Bundeswehr
geht, weiß es von Anfang an: Versetzungen sind an der Tagesordnung,
in der Regel gibt es bei den Offizieren spätestens nach zwei Jahren
einen neuen Dienstposten. Umziehen mit Kind und Kegel. Wer das nicht
will, darf pendeln oder wird zum Wochenendheimfahrer. Und die
Entfernungen zwischen den Kasernen werden immer größer, weil die
Bundeswehr aus der Fläche verschwindet und es immer weniger Standorte
in der Bundesrepublik gibt. Die Bundeswehrreform zeigt zunehmend ihr
wahres Gesicht. Kein Wunder, dass die Zahl der unzufriedenen Soldaten
größer wird und diese ihren Unmut auch offen äußern. Der
Wehrbeauftragte muss die Beschwerden prüfen und bearbeiten.
Belastungen im täglichen Dienstbetrieb in den Heimatstandorten und
die regelmäßigen Auslandseinsätze und ihre Vorbereitungen
hinterlassen bei der Truppe und den Soldaten ihre Spuren.
Unzufriedenheit und gescheiterte Ehen sorgen für Frustration. Hier
ist die Politik gefordert, die Auswirkungen der Reform auf das
private Umfeld der Soldaten so gering wie möglich zu halten.
Natürlich kann die Reform nicht rückgängig gemacht werden, aber die
Argumente der Soldaten müssen auch gehört und ernst genommen werden.
Wenn die Verteidigungsministerin hier die Augen und Ohren
verschließt, muss sie es verantworten, wenn die Bundeswehr in Zukunft
als Arbeitgeber unattraktiv ist.
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