(ots) - In besinnlichen Zeiten wie diesen öffnen sich
die Menschen leichter für Botschaften als sonst, es ist der Moment,
in dem die Mächtigen das Wort ergreifen, um zurückzuschauen und nach
vorne zu blicken. Dass auch Edward Snowden in den Weihnachtstagen mit
einer eigenen Ansprache aufwartet, ist gewiss ein Clou, aber nicht
alles, was er vorbringt, auch nachvollziehbar. Der Mann, der das
ganze Ausmaß der Bespitzelung durch US-Geheimdienste offenbarte,
schätzt die gegenwärtige Überwachung der Massen als viel schlimmer
ein, als sie George Orwell einst in seinem Buch "1984" beschrieb.
Doch Orwell schildert ein System, das seine Bürger gezielt
unterdrückt. Die Absicht der USA ist eine ganz andere: Hier geht es
immer noch um die Verteidigung der Freiheit nach den traumatischen
Erfahrungen des 11. September. Die Debatte, die Edward Snowden mit
seinen Enthüllungen angestoßen hat, ist absolut notwendig. Doch sie
verdient es, dass man sie sauber und sachlich führt. Nur so wird am
Ende das Ziel wieder sichtbar: die Verteidigung der Freiheit.
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