(ots) - Als Bestätigung des bereits seit 2003 erkennbaren
positiven Trends hat der Vorsitzende des Deutschen
Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, die Ergebnisverbesserung
deutscher Schülerinnen und Schüler bei PISA 2012 gewertet. Damit sei
nach PISA-Kriterien Deutschland im getesteten Schwerpunktbereich
Mathematik in das beste Viertel der beteiligten Staaten vorgestoßen
und liege deutlich oberhalb des Mittelfelds.
Besonders erfreulich sei, dass auch in den Bereichen
Bildungsgerechtigkeit und Resilienz (gute Leistungen trotz
ungünstigen sozioökonomischen Familienhintergrunds) signifikante
Fortschritte erzielt worden seien. Dies zeige die Reformfähigkeit des
differenzierten Schulwesens.
Als auffallend bezeichnete es der Verbandsvorsitzende, dass die
ehemals fast ausschließlich in der Spitzengruppe befindlichen
skandinavischen Länder mit Ausnahme von Finnland alle deutlich hinter
Deutschland zurückgefallen seien, während mittlerweile ostasiatische
Staaten unter den zehn Ländern der Spitzengruppe mit sieben Ländern
vertreten seien.
"Das darf aber nicht bedeuten, dass wir uns in Deutschland
zukünftig an der Drillschule asiatischer Prägung orientieren. PISA
ist nicht der alleinige Maßstab für Bildungsqualität. Zu Bildung
gehört mehr als das enge, selbst in der Wissenschaft umstrittene
Format handlungskompetenzorientierter PISA-Aufgaben in Mathematik,
Naturwissenschaften und Deutsch. Qualitätsvolle zukunftsorientierte
Bildung umfasst auch ethische, kulturelle, musische,
gesellschaftswissenschaftliche und ökonomische Bildung, dazu zählt
notwendigerweise auch die Werte- und Persönlichkeitserziehung. PISA
darf nicht zu einer dauerhaften Verengung unseres Bildungsbegriffs
führen", betonte Meidinger.
Der Verbandschef bedauerte, dass trotz vorhandener Daten die
aktuellen Erkenntnisse über den Leistungsstand der Bundesländer bei
PISA 2012 unter Verschluss gehalten werden. Dadurch werde
verschleiert, dass sich hinter dem erfreulichen Abschneiden
Deutschlands nach wie vor eine erschreckende Leistungsstreuung
zwischen den Bundesländern verberge.
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