(ots) - Wiesbaden, 27. November. Der diesjährige
Disney-Weihnachtsfilm DIE EISKÖNIGIN - VÖLLIG UNVERFROREN (Start: 28.
November) läutet nun ganz offiziell den Countdown zum Fest ein.
Wieder einmal ist den Animationskünstlern von Disney gelungen, eine
faszinierende Welt zu entwerfen, die mit liebevollen Details,
warmherzigen und originellen Figuren sowie einer berührenden
Geschichte, die frei auf der "Schneekönigin" von Hans Christian
Anderson basiert, Zuschauer jeden Alters begeistern wird. Die feine
Mischung aus anrührenden und komischen Momenten überzeugte auch die
FBW-Jury, ähnlich wie bei dem äußerst originellen Vorfilm GET A
HORSE!, über den die Jury schreibt: "Das Zusammentreffen alter und
neuer Technologien ist so gelungen inszeniert und technisch
umgesetzt, dass es Riesenspaß macht, dabei zu zusehen!" Einstimmig
vergab die FBW-Jury, sowohl für den Vor- als auch für den Hauptfilm,
das höchste Prädikat "besonders wertvoll".
Das deutsche Kino traut sich was: Der Debütfilm von Katrin Gebbe,
TORE TANZT (Start: 28. November) hat schon bei seiner Weltpremiere in
Cannes von sich reden gemacht. Von totaler Begeisterung bis hin zu
Ablehnung reichten die Reaktionen auf die Geschichte eines jungen
Mannes, der durch seine Unschuld und Reinheit eine Art
Jesus-Verkörperung darstellt und in einen Strudel der sadistischen
Quälerei gerät. Kompromisslos erzählt der Film Tores Schicksal, lässt
das Böse unkommentiert ans Tageslicht kommen, gibt keine Antworten
und verlangt dem Zuschauer einiges ab. Dafür belohnt er mit
kraftvollem Kino, das heutzutage selten geworden ist. Auch die
Expertenrunde der FBW diskutierte ausführlich über das Werk, lobte
die beachtliche Regie-Leistung von Katrin Gebbe und die exzellente
Kameraarbeit. In ihrer Begründung für das Prädikat "besonders
wertvoll" schreibt die Jury: "An diesem Film scheiden sich die
Geister. Aber spricht es nicht für die Kraft eines Filmes, dass er
solche starken Reaktionen hervorruft?"
Kino ist ein Sinnvergnügen. Der neue Film von Regisseurin Anne
Fontaine entspricht diesem filmischen Auftrag: TAGE AM STRAND (Start:
28. November) erzählt, basierend auf einer Kurzgeschichte von Doris
Lessing, die Geschichte zweier Frauen, die ihr Leben lang eng
miteinander befreundet sind. Und auch als sie sich den Sohn der
jeweils anderen verlieben, hört diese Verbindung nicht auf. Schon
fast unwirklich wirkt die abgebildete Szenerie - so schön sind die
Bilder, so schön die Körper der Menschen. Doch hinter der Fassade
geht es um tiefe Gefühle. Im Gutachten der FBW-Jury heißt es: "Eine
ebenso tiefgründige wie in ihrer Ausdrucksform federleichte
Geschichte, vom Drehbuchautor Christopher Hampton kongenial umgesetzt
und von der Regisseurin Anne Fontaine in wunderbaren Bildern so
inszeniert, dass die Atmosphäre deutlich spürbar wird!" Hierfür
vergab die FBW-Jury das Prädikat "besonders wertvoll".
Ebenfalls in dieser Woche startet das türkische Drama WATCHTOWER
(Start: 28. November). Zwei Menschen, ein Mann und eine Frau. Beide
leben einsam in ihrer Welt, mit ihren eigenen Problemen. Doch das
Schicksal führt sie zusammen und lässt sie lernen, zu vertrauen, zu
vergeben und das Leben zuzulassen. Immer mehr verdichtet der Film
seine Konflikte und erhöht die Fallhöhe der Protagonisten. Dazu die
fünfköpfige Gutachterrunde der FBW: "Je mehr sich von den
Schicksalsschlägen der beiden Protagonisten offenbaren, desto dichter
wird der Film und die Spannung steigt zunehmend an." Die Jury war
beeindruckt und verlieh dem Film das Prädikat "besonders wertvoll".
Prädikatsfilme vom 28. November 2013
Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
Animationsfilm. USA 2013 Filmstart: 28.11.2013
Es sollte der schönste Tag im Königreich werden: Die Krönung der
Prinzessin Elsa zur neuen Königin. Doch die Freude dauert nicht lange
an. Denn Elsa besitzt eine besondere Gabe. Alles, was sie berührt,
wird zu Eis. Als sie merkt, dass sie diese Gabe nicht mehr
kontrollieren kann und das ganze Königreich in Eis und Schnee
versinkt, flüchtet Elsa und zieht sich auf einem Schloss aus Eis
zurück. Doch ihre Schwester Anna will Elsa zurückholen und macht
sich, gemeinsam dem Naturburschen Kristoff, seinem treuen Rentier
Sven, und dem putzigen sprechenden Schneemann Olaf auf, um Elsa
zurückzuholen. Koste es, was es wolle. Der neue Disney-Weihnachtsfilm
lädt ein in eine zauberhafte Welt voller Eis und Schnee, in der
Trolle wie Steine aussehen und riesige Schneemonster mit Schneebällen
um sich werfen. Die Winterlandschaften sind dabei so lebensecht und
bis ins Detail genau gestaltet, dass hier die Grenzen zwischen Real-
und Animationsfilm zu verschwimmen scheinen. Und doch wirkt alles
märchenhaft verspielt und fantastisch. Allein das Eisschloss der
Königin lässt die Zuschauer, dank einer stimmigen 3D-Technik,
überwältigt eintauchen in eine Welt voller Kälte, die zwei junge
starke Heldinnen durch ihre Geschwisterliebe zum Schmelzen bringen,
auch dank ihrer mitreißenden Songs, die sich wunderbar in die
Handlung einfügen. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. Der
Schneemann Olaf, wunderbar gesprochen von Hape Kerkeling, gehört wohl
zu den witzigsten Nebenfiguren der jüngeren Disney-Geschichte. Das
neue Disney-Weihnachtsmärchen - ein eisiges, originelles und
bezauberndes Vergnügen für die ganze Familie!
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_eiskoenigin_voellig_unve
rfroren
Tore tanzt
Spielfilm, Drama. Deutschland 2013 Filmstart: 28.11.2013
Tore ist ein "Jesus Freak". Als Mitglied der gleichnamigen
christlichen Gemeinschaft hat er den festen Glauben an Christus und
das Gute im Menschen tief verinnerlicht. Eines Tages trifft er auf
den Familienvater Benno, der mit seiner Frau und deren Kindern Dennis
und Sanny in einer Gartenlaube am Stadtrand lebt. Benno findet Tore
und seine Haltung gegenüber der Welt faszinierend und lädt ihn ein,
gemeinsam mit der Familie zu leben. Tore ist einverstanden und
glaubt, eine neue Familie gefunden zu haben. Doch die Dinge sind
nicht immer, wie sie scheinen. Ebenso wie Menschen. Gut und Böse,
Täter und Opfer, Glaube und Verrat - es sind existenzielle
Gegensätze, die der Debütfilm von Katrin Gebbe hier auf fast schon
radikale Weise verhandelt, ohne zu pauschalisieren. Er zeichnet den
Charakter Tore als moderne Jesusfigur, die sich geschworen hat, das
Leid anderer auf sich zu nehmen. Bis zum Äußersten geht der Film, um
zu zeigen, wie unnachgiebig, unmittelbar und unkontrollierbar das
Böse im Menschen zuschlagen kann. Dabei verzichtet Gebbe auf
explizites Zeigen der Gewalt. Die grausamen Taten Bennos finden
weniger im Bild als im Kopf des Betrachters statt. Julius Feldmeier
als Tore und Sascha Alexander Gersak als Benno sind unglaublich
überzeugend in ihren Rollen und machen in jeder Szene bewusst, dass
hier etwas passiert, was nicht mehr aufzuhalten ist. Für keinen
Beteiligten. Immer weiter dreht sich die Spirale des Sadismus bis hin
zum kompromisslosen und konsequenten Ende. TORE TANZT erklärt das
Böse nicht. Aber zeigt, dass es da ist. Selten war der deutsche Film
so radikal. So provozierend, mutig und gewaltig.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/tore_tanzt
Tage am Strand
Spielfilm, Drama, Literaturverfilmung. Frankreich, Australien 2013
Filmstart: 28.11.2013
Roz und Lil sind Freundinnen seit Kindertagen. Sie sind Vertraute,
Seelenverwandte und immer füreinander da. Selbst ihre beiden nun
erwachsenen Söhne Tom und Ian sind miteinander befreundet. Für Roz'
Mann allerdings wird die große Nähe der beiden Frauen zunehmend zum
Problem. Als er ein Jobangebot in Sydney erhält, reist er alleine
dort hin. Zurück bleiben Roz und Lil, Tom und Ian, zwischen denen
sich romantische Gefühle entwickeln. Doch können Leidenschaften und
Sehnsüchte stärker sein als jeder moralische Zweifel? Doris Lessings
Erzählung "Die Großmütter" diente als Vorlage zu Anne Fontaines Film
über Liebe, Verlangen, Zweifel und Begehren. Die australische
Landschaft liefert der exzellenten Kamera grandiose und überwältigend
schöne Tableaus, welche die spürbare und fast unwirkliche
Sinnlichkeit des Sommers perfekt widerspiegeln. Vier schöne Menschen
stehen im Zentrum, die sich zueinander hingezogen fühlen und denen es
egal ist, was der Rest der Welt denken mag. Christopher Hampton
zeichnet verantwortlich für die gekonnt stilvollen und sparsamen
Dialoge. Und es braucht in diesem Quartett in der Tat nur wenige
Worte, um Gefühle zu vermitteln. Blicke, Gesten, Taten zählen mehr
und lassen den Zuschauer teilhaben an dem, was zwischen den Liebenden
passiert. TAGE AM STRAND ist wie der Blick auf eine paradiesische
Szenerie - sinnlich, weiblich und frei.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/tage_am_strand
Watchtower
Spielfilm, Drama. Deutschland, Frankreich, Türkei 2012 Filmstart:
03.10.2013
Nihat hat alles verloren. Seine Frau, seinen Sohn, seine
Zuversicht. Er entschließt sich, einen Job als Antibrandwächter in
den türkischen Wäldern anzunehmen. Allein bezieht er einen einsam
gelegenen Wachturm, sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist ein
Funkgerät. Und der gelegentliche Besuch in einer Tankstelle, wo Nihat
auf Seher trifft. Die junge Frau ist Reisebegleiterin bei einem
Busunternehmen. Auch sie hütet ein großes Geheimnis. Doch Nihat
beobachtet die junge Frau und entschließt sich, zu handeln. Ganz
leise führt uns die deutsch-französisch-türkische Koproduktion in das
Drama der beiden Hauptfiguren ein. Nach und nach entblättert sich
eine tragische Geschichte, für die Pelin Esmer eindrucksvolle und
manchmal schmerzvoll intensive Bilder findet. Dabei versucht der Film
keine eindeutige Unterscheidung zwischen Gut und Böse, Richtig und
Falsch. Nihat fühlt die Schuld in sich, für den Tod seiner Frau und
seines Sohnes verantwortlich zu sein. Doch Nihat ist ein guter
Mensch, der Seher in der größten Not hilft. Und Seher selbst ist eine
junge verzweifelte Frau, deren Handeln nachvollziehbar gemacht wird.
Die Annäherung dieser beiden verlorenen Seelen geschieht in ruhigen
Bildern mit reduzierten Dialogen und einer brillanten
Darstellerleistung. Jedes gesprochene Wort erhält dabei eine
Bedeutung und führt in die Tiefe der Charaktere, jede Einstellung der
einsamen kargen Landschaft ist ein Ausdruck ihrer Emotionen. Kein
Wort zuviel, kein Bild zuwenig. Ein starkes und aufwühlendes Drama
über einen Neuanfang, der möglich ist. Selbst in der größten
Einsamkeit.
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